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Weiße Fliege bekämpfen

Weiße Fliege bekämpfen Garten-Tipp

© flokit / 123RF.com

Weiße Fliege bekämpfen

Die weiße Fliege und ihre Larven tun sich an Ihren Pflanzen gütlich? Welche Hausmittel bei einem Befall in Garten, Gewächshaus und Wohnung helfen.

Weiße Fliege: Aussehen, Schadbild und was gegen sie hilft

Die weiße Fliege macht es sich gerne in Garten und Gewächshaus gemütlich. Auch Zimmerpflanzen sind nicht sicher vor ihr. Ein Befall ist zwar nicht immer gefährlich, kann sich allerdings zur echten Plage entwickeln.

Im diesem Beitrag erfahren Sie alles rund um den Schädling und seine Lebensweise. Wir zeigen Ihnen wie Sie die weiße Fliege bekämpfen und ihr vorbeugen können.

Aussehen: Daran erkennen Sie die weiße Fliege

Eigentlich ist dieses Insekt gar keine Fliege, sondern eine Mottenschildlaus, die eng mit Schild- und Blattläusen verwandt ist. In Deutschland leben etwa 17 verschiedene Unterarten, wobei sich ein Befall stets ähnlich zeigt. Auch optisch unterscheiden sich die Fliegen kaum voneinander.

Kreist eine kleine Mottenschildlaus, deren leicht durchscheinende Flügel von Wachsstaub überzogen sind, um Ihre Pflanzen, könnte es sich um die weiße Fliege handeln. Die Flügel sind bis zu fünf Millimeter lang und bilden über dem Rücken ein flaches Dach. Wer genauer hinsieht, kann am Hinterleib zwei gut ausgebildete Sprungbeine ausmachen.

Grundsätzlich entwickelt sich die weiße Fliege aus Larven oder Nymphen, die sich nicht bewegen können und durchscheinend wirken. Erkennbar ist ein Befall auch am Vorhandensein ovaler Puppenhüllen, in die sich die Larven kurz vor dem Schlupf als ausgewachsenes Tier zurückziehen.

Lebensweise der weißen Fliege

Die weiße Fliege war in Deutschland nicht immer zu finden. Durch die Globalisierung aber gelangte sie im 19. Jahrhundert auf dem Transportweg aus Südamerika nach Mitteleuropa. Hier kann sie nur dort überleben, wo die Umgebungsbedingungen stimmen. Warm und leicht feucht muss es sein. Bei winterlichen Temperaturen stirbt der Schädling im Freiland.

Umso wohler fühlt sich das Tierchen dafür in Gewächshäusern, Wintergärten und der Wohnung. Dort legen Weibchen binnen ihres rund vierwöchigen Lebens bis zu 400 winzige, gelblich-grüne Eier an den Unterseiten der Blätter ab. Wie schnell sich aus den Eiern Larven entwickeln, ist von der Umgebungstemperatur abhängig. Bei frühlingshaften 16 Grad dauert das rund acht Wochen. Steigen die Temperaturen auf rund 24 Grad an, reichen gerade einmal vier Wochen aus.

Die bewegungsunfähigen Larven sitzen an den Blattunterseiten und saugen bereits eifrig Pflanzensaft. Auch die adulten Exemplare ernähren sich auf die gleiche Weise, weswegen ein starker Befall vor allem für geschwächte Gewächse problematisch werden kann.

Der Schädling legt während seines gesamten Lebens Eier, die sich parallel zueinander entwickeln. Bei einem Befall sind daher alle Stadien auf der Pflanze und im Substrat zu sehen. Aus diesem Grund kann es vor allem an warmen Stellen zu einer raschen Vermehrung kommen.

Schadbild und Folgen eines Befalls durch die weiße Fliege

Im Körper der Mottenschildlaus werden dem gesaugten Pflanzensaft wichtige Aminosäuren entzogen. Sie benötigt das Insekt zum Überleben und bildet aus dem Zucker des Saftes Honigtau. Dieser wird direkt auf der Pflanze ausgeschieden, was zum charakteristischen, klebrigen Film auf den Blättern führt.

Honigtau stellt für die betroffenen Gewächse ein Risiko dar, denn er schwächt sie und kann weitere Erkrankungen wie Sternrußtau nach sich ziehen. Das gilt vor allem, wenn es warm und feucht ist. Das Sekret dient Nützlingen wie Bienen jedoch auch als Nahrung, weswegen nicht jeder Gärtner gerne sofort gegen die weiße Fliege vorgehen möchte.

Darüber hinaus verursacht die weiße Fliege ein Schadbild, das sich an Zeichen wie

  • gelb gefleckten Blättern,
  • vertrockneten Blättern,
  • Blattfall,
  • einer Wachsschicht an den Unterseiten der Blätter, 
  • sowie weißlichen Tupfen an den Blattunterseiten

erkennen lässt. Ein weiteres typisches Zeichen dafür, dass sich die weiße Fliege in Garten oder Haus niedergelassen hat, sind die Insekten selbst. Sobald Sie eine befallene Pflanze berühren, werden die Tierchen aufgeschreckt und fliegen herum.

Welche Pflanzen die weiße Fliege bevorzugt befällt

Da es hierzulande etwa 17 verschiedene Unterarten gibt, gestaltet sich auch das Beuteschema überaus umfangreich. Je nach Gattung lassen sie sich für gewöhnlich auf verschiedenen Pflanzen nieder. Die folgenden vier Beispiele für Arten und deren Speiseplan verdeutlichen dies:

Siphoninus phillyreae

Sie wird auch Eschen-Weiße-Fliege genannt. Bevorzugt befällt sie Obstgewächse und Zierpflanzen. Zu finden ist sie unter anderem an Zitruspflanzen, Apfel- und Pfirsichbäumen. Kommt in unseren Breiten aber eher selten vor.

Trialeurodes vaporariorum (Gewächshaus-Weiße-Fliege)

Weiße Fliegen im Gewächshaus oder in Innenräumen gehören oftmals zu dieser Gattung. Dabei zählen Obstpflanzen wie Erdbeeren, genauso zum Wirtsspektrum wie Tomaten, Gurken, Zucchini, Paprika und Melone. Zudem schätzt diese Art weiße Fliege Zimmerpflanzen wie zum Beispiel Weihnachtssterne, Fuchsien, Schönmalven und Hibiskus.

Bemisia tabaci (Tabakmottenschildlaus - Tabak-Weiße-Fliege

Am liebsten hat die Tabak-Weiße-Fliege – wie sollte es in Anbetracht des Namens auch anders sein – Tabakpflanzen. Finden sich diese nicht, sind ihr auch Kreuzblütler, Kürbisgewächse, Nachtschattengewächse oder Windengewächse willkommene Wirtspflanzen.

Aleyrodes proletella (Kohlmottenschildlaus - Kohl-Weiß-Fliege)

Eine weiße Fliege auf Kohl könnte diese sein. Betroffen von einem Befall sind alle Kohlsorten, wozu auch Kohlrabi und Grünkohl gehören. Grundsätzlich bedroht sind alle Kreuzblütler.

Da auf dem Speiseplan der weißen Fliege viele verschiedene Pflanzen stehen, gelten die vorgenannten Beispiele nur als Richtschnur. Es ist möglich, dass Bohnen, Paprika, Zucchini und Kürbis ebenfalls heimgesucht werden. Im Bereich der Zierpflanzen sitzt die weiße Fliege gern an

  • Rosen,
  • Hibiskus,
  • Petunien
  • sowie Rhododendron,

lässt aber auch Balkonblumen wie

  • Geranien,
  • Primeln
  • und Fleißige Lieschen

nicht links liegen. In einigen Fällen kommt es auch zu einem Auftreten der weißen Fliege an Buchsbaum und Minze.

Sind Gemüsepflanzen, Obst oder Kohl betroffen, bleiben deren Früchte weiterhin genießbar. Grünkohl mit weißer Fliege ist essbar, wobei sich die festsitzenden Eier und Larven nur mit Mühe entfernen lassen. Ob er gegessen wird, müssen Gartenfreunde deswegen selbst entscheiden.

Weiße Fliege vorbeugen: Das können Sie tun

Wenngleich der kleine Schädling nicht in jedem Fall ein Problem darstellt, ist ein Abhalten sinnvoll. Einige Tipps zum weiße Fliege Vorbeugen finden Sie im Folgenden:

Natürliche Feinde anlocken

Präventiv helfen einige Nützlinge gegen weiße Fliegen. Schlupfwespen und Spinnen verzehren die Tiere und nutzen deren Puppen teilweise als Wirt. Gestalten Sie Ihren Garten deshalb möglichst naturnah und verzichten Sie auf den Einsatz von schädlichen Chemikalien.

Für gutes Klima sorgen

Im Gewächshaus sollten Sie regelmäßig lüften, um Luftfeuchtigkeit und Temperatur zu verringern. Kulturen unter Folie befreien Sie im besten Fall regelmäßig von der Abdeckung. Zimmerpflanzen schützen Sie durch die Wahl luftiger Standorte. Bei drohendem Befall können Sie die Pflanzen je nach Gattung Zugluft aussetzen. Das jedoch nur für kurze Zeit.

Abstoßende Pflanzen nutzen

Auch ist die eine oder andere Pflanze gegen weiße Fliege nützlich. Platzieren Sie diese in der Nähe gefährdeter Gewächse, halten sie das Ungeziefer fern. Abschreckend wirken beispielsweise Basilikum, Thymian, Salbei, Kapuzinerkresse und Tagetes (Studentenblume).

Weiße Fliege bekämpfen: 7 wirksame Maßnahmen

Einen geringen Befall im Garten dürfen Sie durchaus dulden, denn er gilt als nützlingsfreundlich. Im Gewächshaus, bei Zimmerpflanzen und bei großer Population allerdings sollten Sie die weiße Fliege bekämpfen. Doch was hilft wirklich gegen die weiße Fliege? Wir stellen sieben Maßnahmen vor.

1. Pflanzenteile abschneiden

Entfernen Sie jene Teile, auf denen sich Larven, Eier und Honigtau zeigen und entsorgen Sie sie im Hausmüll. Das eliminiert zwar nicht die adulten Exemplare, kann aber einer raschen Vermehrung entgegenwirken. Nutzen Sie danach ein engmaschiges Schutznetz gegen die weiße Fliege (Maschengröße 0,8 Millimeter), vergrößern Sie den Effekt.

2. Im Winter: Pflanzen ins Freie stellen

Was tun gegen die weiße Fliege, wenn gerade Winter ist? In diesem Fall können Sie winterharte Gewächse unkompliziert und vorübergehend nach draußen bringen. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt überlebt der Schädling nur sehr kurz.

3. Gelbtafeln verwenden

Ein gutes Mittel gegen die weiße Fliege sind Gelbtafeln. Von deren Farbe und Lockstoff werden die Plagegeister angezogen und bleiben an der klebrigen Oberfläche hängen. Diese Maßnahme ist für die Anwendung in Innenräumen zu empfehlen, hilft allerdings nur gegen die erwachsenen Tiere.

4. Neem-Produkte auftragen

Die weiße Fliege mit Neem zu beseitigen, kann gut funktionieren. Tragen Sie das Öl mehrmals auf den Unterseiten der Blätter auf, um möglichst viele Larven und Eier zu benetzen. Der Stoff Azadirachtin blockiert deren Weiterentwicklung und stellt daher ein wirkungsvolles Hausmittel gegen die weiße Fliege dar.

5. Nützlinge einsetzen

IMG_1811-wsAls Nützlinge wirken Schlupfwespen gegen die weiße Fliege. Sie legen ihre Eier in den Larven der Schädlinge ab, die sich daraufhin schwarz verfärben, und sorgen so für eigenen Nachwuchs. Auch nutzen die Insekten junge Larven als Nahrungsquelle. Die bei uns erhältlichen EF-Schlupfwespen eignen sich folglich gut, um einer fortschreitenden Vermehrung in Gewächshäusern zu begegnen. Besonders gut entwickeln sich die Schlupfwespen bei Temperaturen ab 17 Grad Celsius. Werden sie während des frühen Befallsstadiums eingesetzt, geht die Bekämpfung der weißen Fliege zügig vonstatten.

Neben den Schlupfwespen besteht auch die Möglichkeit Ambleyseius swirskii Nützlinge einzusetzen. Diese nützlichen Raubmilben machen zudem keine Diapause und sind daher auch in der kalten Jahreszeit bei Kurztag (kurzer Tag - lange Nacht) im Innenraum wie auch im beheizten Winterquartier sehr aktiv.

Aber auch unsere Ambleyseius andersoni Nützlinge sind effektiv zum Beispiel gegen die Tabak-Weiße-Fliege oder die Weiße Fliege an Kohl einzusetzen. Der große Vorteil dieser kleinen, fleissigen Helfer ist, dass sie bereits ab ca. 6 Grad Celsius aktiv sind und auch mit sommerlichen Temperaturen bis zu 40 Grad Celsius gut zurecht kommen.

6. Biologische Spritzmittel ausbringen

Die weiße Fliege behandeln Sie mit Hausmitteln ebenso effektiv. Die nachfolgenden drei Spritzmittel lassen sich in der heimischen Küche leicht und schnell zubereiten. Mehrfach aufgetragen unterstützen Sie dabei, die Plagegeister in den Griff zu bekommen.

Rapsöl-Mischung

Rapsöl gegen weiße Fliege wenden Sie dabei als Mischung an. Kombinieren Sie einen Teil Rapsöl mit drei Teilen Wasser und sprühen die betroffene Pflanze großflächig damit ein. Das Öl verstopft die Atemöffnungen der Insekten und tötet sie so. Beim weiße Fliege Bekämpfen mit Rapsöl wiederholen Sie den Vorgang im Abstand von wenigen Tagen mehrfach.

Vorsicht: Das Weiße Fliege bekämpfen mit Rapsöl gelingt zwar gut, wird allerdings nicht von allen Pflanzen vertragen. Vor allem empfindliche Exemplare sollten deswegen zuvor an einer kleinen Stelle testweise mit dem Mittel benetzt werden. Warten Sie vor der weiteren Behandlung, ob sich Schäden zeigen.

Brennnessel-, Knoblauch- oder Basilikum-Sud

Aus allen drei Gewächsen lassen sich gute Spritzbrühen herstellen. Basilikum- oder Brennnesselsud gegen weiße Fliege bereiten Sie einfach zu, indem sie die Blätter der Pflanzen wenige Tage in Wasser einlegen und gut durchziehen lassen. Soll Knoblauch gegen weiße Fliege zum Einsatz kommen, kochen sie zwei gehackte Knollen in einem Liter Wasser auf und lassen die Mischung rund eine Stunde lang abkühlen.

Jede dieser Brühen wird für die weiße Fliege Bekämpfung mit einer Sprühflasche auf der Pflanze verteilt. Achten Sie dabei darauf, auch die Unterseiten gründlich zu benetzen.

Kernseifen-Lauge

Statt Schmierseife gegen weiße Fliege verwenden Sie lieber Kernseife. Lösen Sie 40 Gramm fein geraspelte Seife in einem Liter lauwarmem Wasser auf und tragen das Gemisch mit einem Pinsel oder Tuch auf die Blätter auf. Damit keine Seife in das Erdreich gelangt, schützen Sie es mit einer Folie oder einem Tuch. Die Kernseifen-Lauge sollte circa eine Stunde lang einwirken dürfen, bevor Sie sie mit warmem Wasser abspülen.

7. Weiße Fliege in Blumenerde: Substrat wechseln

Die Weiße Fliege ist während ihres Lebenszyklus auch im Substrat von Pflanzen zu finden. Die oberirdische Behandlung reicht daher nicht aus, um die Plage gänzlich zu beseitigen. Bei Zimmerpflanzen tauschen Sie das Substrat behutsam aus und achten dabei darauf, die Wurzeln nicht zu beschädigen. Um festsitzende Larven, Fliegen und Eier zu entfernen, spülen Sie den Wurzelballen vor dem Wiedereinsetzen vorsichtig ab.

Findet sich die weiße Fliege an Gartenpflanzen wie Buchsbaum, kann die Erde nicht gänzlich ausgetauscht werden. In diesem Fall genügt es, die obere Schicht abzutragen und danach durch frische zu ersetzen.

Das alte Substrat muss sorgfältig entsorgt werden. Auf dem Komposthaufen oder in einem Eimer könnten sich die Schädlinge weiterhin entwickeln, um Ihre Pflanzen nur wenig später erneut zu befallen.

Bildnachweis: Weiße Fliege an Tomate -> © flokit / 123RF.com

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