Hecke pflanzen und pflegen
Von pflanzen über schneiden bis düngen: Wie Sie dafür sorgen können, dass sowohl Natur- als auch Schnitthecken dicht wachsen und gesund bleiben.
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Zum ShopVor dem Kauf: Schnitt- oder Naturhecke?
In fast jedem Garten werden Hecken – sogenannte „lebende Wände“ – benötigt. Ob als Schutz vor Wind oder Straßenlärm, als generelle Einzäunung oder für die Sicherung der Privatsphäre. Eine Frage ist dabei besonders wichtig: Welche Art soll es sein?
Möchten Sie eine geradlinige, einheitliche Hecke als Einfassung oder Zaunersatz, welche mindestens ein- bis zwei Mal pro Jahr geschnitten und in Form gehalten werden muss, so ist eine Schnitthecke passend. Sie besticht durch einen akkuraten Schnitt und bringt System in Ihre grüne Oase.
Wünschen Sie sich stattdessen einen naturnahen Gehölzstreifen, liegen Sie mit einer Naturhecke goldrichtig! Meist wird diese mit verschiedenen Sträuchern oder Büschen angelegt und kann aufgrund der Fülle an geeigneten Pflanzen sehr attraktiv gestaltet werden.
Übrigens: In unserem Ratgeber „Natur- oder Schnitthecke: Welche passt zu mir?" finden Sie weitere Informationen rund um die beiden Arten. |
In drei Schritten zur Traumhecke
Egal, welche Hecke Ihr persönlicher Favorit ist – unser Heckenplaner hilft Ihnen dabei, virtuell eine bunte und gemischte Hecke oder eine gerade Schnitthecke zu schaffen. Probieren Sie ihn doch einfach einmal kostenlos und unverbindlich aus!
Hecke pflanzen
Haben Sie sich für eine Variante und passende Pflanzen entschieden, kann es losgehen. Bei der Umsetzung Ihres Vorhabens ist es entscheidend, strukturiert vorzugehen. So können Sie eine stilvolle und ansehnliche Hecke pflanzen, die auch den Gewächsen selbst beste Voraussetzungen bietet.
Wann Sie Ihre Hecke pflanzen sollten
Wählen Sie für das Hecken Pflanzen einen Zeitpunkt, zu dem die Gewächse keinen extremen Witterungsbedingungen ausgesetzt sind. Weder der Hochsommer noch der Winter eignen sich daher für dieses Projekt.
Möchten Sie eine gesunde Hecke pflanzen, sind Frühjahr oder Herbst gute Zeitpunkte. Das liegt daran, dass es in diesen Perioden üblicherweise weder extreme Hitze noch Kälte geben wird. Wetterbericht und Thermometer sollten Sie allerdings trotzdem im Blick behalten.
Lassen Sie sich beim Hecke pflanzen von der Jahreszeit leiten, gibt es bei Frühling und Herbst nur einen wichtigen Unterschied: viele immergrüne Gewächse bilden im Frühjahr leichter neue Wurzeln aus, weswegen sie schneller anwachsen. Grundsätzlich aber ist auch der Herbst für die Pflanzung immergrüner Gehölze (etwa bis Ende September) günstig, denn bis zum Winter bleibt den Pflanzen ausreichend Luft, um sich gut mit dem Erdboden zu verbinden.
Welchen Abstand Sie bei der Pflanzung beachten sollten
Wollen Sie Ihre Hecke richtig pflanzen, ist das Einhalten passender Abstände unabdingbar. Da jedoch nicht alle Heckenpflanzen den gleichen Abstand benötigen, sollten Sie hier stets die individuellen Bedürfnisse berücksichtigen. Sortenspezifische Angaben über Abstände finden Sie bei uns in Steckbriefen, die wir zu jedem Gewächs angelegt haben.
Folgende Vorgaben dienen grundsätzlich zur Orientierung:
- Bei Schnitthecken empfehlen wir als Faustregel 2,5 Pflanzen pro laufendem Meter Hecke. Somit ergibt sich ein Pflanzabstand von etwa 40 Zentimetern.
- Bei Naturhecken liegt der Pflanzabstand in der Hecke zwischen 50 und 150 Zentimetern. Hier spielt auch die Entscheidung für oder gegen eine mehrreihige Variante eine gewichtige Rolle.
Pflanzung einer Schnitthecke mit 4-Schritte Anleitung
Bei der Pflanzung einer Schnitthecke bietet sich eine Reihenpflanzung an. Dadurch erhalten Sie schon kurz nach der Heckenpflanzung einen dichten Verband, welcher als Abgrenzung fungiert. Am einfachsten gelingt das Projekt „Hecke Pflanzen“ mit dieser Anleitung:
Schritt 1: Vorbereitung
Legen Sie zunächst fest, wo genau die Hecke gepflanzt werden soll. Bei einer Grenzbepflanzung sollten Sie sich unbedingt über die örtlichen Vorschriften und Bestimmungen bezüglich Abständen zu Zäunen und Höhenangaben in Ihrer Gemeinde informieren.
Beziehen Sie Ihren Nachbarn in Ihre Überlegungen ein und wählen Sie eine Bepflanzung, welche für beide Parteien Vorteile hat. So vermeiden Sie eventuelle Konflikte schon vor der eigentlichen Pflanzung.
Schritt 2: Anlegen des Grabens
Nachdem Sie Ihre Pflanzen ausgewählt und bestellt haben, heben Sie einen Graben aus, der etwa doppelt so breit und tief ist wie der Wurzelballen selbst. Der Grund des Pflanzgrabens muss gut aufgelockert sein, denn so kann überschüssiges Wasser schnell versickern und Sie vermeiden Staunässe.
Unser Tipp: Falls Sie einen langen Pflanzstreifen planen, empfiehlt sich eine gespannte Schnur als Richtungsgeber. So verlaufen der Graben und anschließend auch die Hecke akkurat gerade. |
Schritt 3: Wässern und Hecke setzen
Vor dem Setzen der gelieferten Pflanzen tauchen Sie diese bitte in ein Wasserbad, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Dies dauert etwa zehn Minuten und der Ballen ist anschließend gut mit Wasser gesättigt. So vorbereitet können Sie die Pflanzen in regelmäßigem Abstand in den ausgehobenen Graben setzen. Achten Sie darauf, alle Gewächse gerade und in derselben Höhe zu platzieren.
Nachdem alle Pflanzen gesetzt und ausgerichtet sind, können Sie mit dem Verfüllen des Grabens beginnen. Falls nötig, verbessern Sie Ihre Gartenerde zuvor mit dieser Pflanzerde. Drücken Sie die Erde gut an und haben Sie erneut ein Auge darauf, dass alle Pflanzen gerade und gleichmäßig hoch eingepflanzt werden.
Schritt 4: Sorgsam Einschlämmen
Auf das Anfüllen und Andrücken folgt mit dem Wässern und Einschlämmen einer der elementarsten Schritte bei der Heckenpflanzung! Auch bei regnerischer Witterung sollten Sie reichlich gießen, denn durch das Einschlämmen mit viel Wasser schließen sich offene Hohlräume an den Wurzelballen. Damit ermöglichen Sie den Pflanzen ein optimales Verwachsen in Ihrem Gartenboden.
Nicht vergessen: Das witterungsorientierte Gießen in den Tagen und Wochen nach dem Hecke Pflanzen ist maßgeblich am erfolgreichen Anwachsen beteiligt. |
Pflanzung einer Naturhecke: Das müssen Sie wissen
Möchten Sie eine natürliche Hecke pflanzen, folgen Sie einer ähnlichen Vorgehensweise wie bei der Schnitthecke. Der einzig größere Unterschied besteht darin, dass kein durchgehender Graben, sondern einzelne Löcher angelegt werden.
Auch haben Sie die Wahl zwischen zwei Varianten:
Die Reihenpflanzung
Bei der Reihenpflanzung werden die Sträucher, die für eine natürlich gewachsene Hecke geeignet sind, je nach Gattung in einem Abstand von etwa 0,5 bis 1,5 Metern in eine Reihe gesetzt. Dieser Gehölzstreifen erreicht später eine Breite von einem bis zwei Metern, wobei die finale Breite abhängig von den ausgewählten Gewächsen ist.
Die Mehrreihenpflanzung
Bei der Mehrreihenpflanzung legen Sie zwei bis drei parallele Reihen mit einem Abstand von circa 0,8 bis 2 Metern an. Der Abstand in der Reihe beträgt je nach Pflanzenauswahl 1 bis 1,5 Meter. Setzen Sie die Gewächse in den Reihen versetzt, erhalten Sie eine sehr geschlossene und dichte Hecke.
In der vorderen Reihe haben Sie zudem die Möglichkeit, kleinbleibende und starkblühende Gehölze, wie zum Beispiel den Maiblumenstrauch (Deutzia gracilis) oder die Rote Sommerspiere (Spiraea japonica 'Anthony Waterer') zu platzieren. Je nach Lage kommt auch eine Obstreihe aus Himbeeren, Stachelbeeren oder Johannisbeeren großartig zur Geltung.
Gut zu wissen: Für kleine Gärten empfiehlt sich aus Platzgründen eine einreihige Pflanzung mit kleinbleibenden Sträuchern. Bei größeren Gärten hingegen wirkt eine mehrreihige Hecke sehr naturnah und lässt gestalterisch etwas mehr Spielraum. |
Wie Sie Unkrautwuchs in Ihrer Hecke von Anfang an unterbinden können
Um das Aufkommen von Wild- und Unkräutern zu verhindern bzw. zu vermindern, können Sie sowohl geradlinige Schnitthecken als auch mehrreihige Naturhecken mit Hilfe von Geotextilien auslegen.
Besonders empfehlenswert für diesen Zweck sind die folgenden Produkte:
- Das biologisch abbaubare Mulchvlies Ökolys® beginnt nach drei Jahren mit der langsamen Zersetzung. Es ist luft- und wasserdurchlässig, zudem schränkt es nicht nur den Unkrautwuchs ein, sondern vermindert auch die Bodenerosion.
- Suchen Sie nach einer Lösung, die nicht verrottet und somit dauerhaft einsetzbar ist, raten wir Ihnen entweder zum Plantex® Gold Mulchvlies oder dem natürlich aussehenden Plantex® Cocomat Böschungsschutz aus Kokosfasern.
Die gezeigten Geotextilien können Sie bei Bedarf mit Hilfe von Rindenmulch, Zierkies oder ähnlichem abdecken, was allerdings kein Muss ist.
Gerade bei Naturhecken macht es Sinn eine Unterpflanzung mit Bodendeckern vorzunehmen. Damit dies problemlos klappt, können Sie in das Gewebe einfach Löcher hinein schneiden.
Hecke richtig pflegen: Wissenswertes rund um schneiden, düngen und gießen
Gesunder Wuchs, frisches Grün und große Blühfreude bei Fruchtschmuck- und Blütengehölzen: diese Dinge wünscht sich jeder Gartenbesitzer, wenn es um die lebenden Wände geht. Um in den Genuss dieser zu kommen, sollten Sie Ihre Hecke pflegen und dabei auf die individuellen Bedürfnisse der ausgewählten Pflanzen eingehen.
Wir haben zusammengefasst, was bei der Pflege wichtig ist:
Hecke schneiden
Schnitthecken sollten je nach gewählter Pflanze ein- bis zwei Mal im Jahr geschnitten werden. Dafür empfiehlt sich eine elektrische oder benzinbetriebene Heckenschere.
Koniferen und Nadelgehölze können bis zu 3 Mal im Jahr (Ende März, bei Bedarf Ende Mai und nochmals im Spätsommer August/September) geschnitten werden. Achten Sie darauf, dass Sie nur im Bereich der grünen Triebe und Nadeln schneiden. Ein Rückschnitt in den kahlen Bereich vergrünt in der Regel nicht mehr – Ausnahme ist hier nur die robuste und immergrüne Eibe.
Laub-Schnitthecken bringen Sie am besten zwei Mal im Jahr in Form. Einmal im zeitigen Frühjahr ab etwa drei Grad Celsius Tagestemperatur und ein zweites Mal ab Anfang Juli.
Naturhecken sollten Sie ab dem vierten oder fünften Standjahr regelmäßig verjüngen. Entfernen Sie hierfür alte Triebe möglichst tief, ohne dabei die jungen Triebe zu beschädigen. So helfen Sie letzteren sich besser zu entwickeln. Gehen Sie bei dem Rückschnitt so vor, dass keine großen Löcher im Verband entstehen. Ein guter Zeitpunkt für den Auslichtungs- und Verjüngungsschnitt sind frostfreie Tage zwischen Anfang Oktober und Ende Februar. Ein großer Vorteil dieser Jahreszeit ist auch, dass die meisten Sträucher zu diesem Zeitpunkt laublos sind und somit weniger Schnittgut entsteht.
Extra-Tipp: Bei einer Mehrreihenpflanzung kann in einem Jahr der vordere und im nächsten Jahr der hintere Streifen beschnitten werden, um den Sichtschutz zu erhalten. |
Weitere Tipps, wie Sie Ihre Hecke richtig schneiden, erfahren Sie in unserem gesonderten Ratgeber. Darin gehen wir noch einmal detaillierter auf die besten Termine für den Schnitt sowie andere Punkte wie beispielsweise die Gesetzeslage und die optimale Form ein.
Wichtig vor jedem Schnitt
Vor allem in Laub- und Nadelgehölzen nisten und brüten viele heimische Vogelarten über den Frühsommer und Sommer hinweg. Bitte kontrollieren Sie Hecken und Gehölzstreifen vor dem Schnitt auf eventuelle Nester und Brutstätten. Falls nötig, sollten Sie die Arbeit auf einen späteren Zeitpunkt verschieben. Ihr Garten ist das Zuhause vieler Tiere und sollte ihnen Unterschlupf und Nahrung bieten. Die Natur wird es Ihnen danken!
Hecke gießen
Gerade frisch gepflanzte Hecken benötigen eine ausreichende Wasserversorgung. Aber auch bei eingewachsenen und älteren Heckenpflanzen kann eine zusätzliche Bewässerung im Hochsommer nötig sein.
Wir empfehlen Ihnen, gleich bei der Neupflanzung einen Tropfschlauch zu integrieren. Diese Lösung ist unkompliziert, sparsam im Wasserverbrauch und darüber hinaus auch noch angenehm effektiv. Bestehende Heckenpflanzungen können ebenfalls ganz leicht mit einer Tröpfchenbewässerung ausgestattet werden. Schauen Sie sich dazu am besten einmal unser Bewässerungsset für Hecken an.
Hecke düngen
Für eine optimale Entwicklung sollten Sie Ihre Hecken düngen. Bei der Auswahl von Dünger für Hecken ist es wichtig, eine ausreichende Nährstoffversorgung sicherzustellen und zugleich eine Überversorgung zu vermeiden.
Wir empfehlen Ihnen einen Volldünger wie den organisch-mineralischen Manna Spezial Gartendünger oder diesen Hecken- und Strauchdünger. Alternativ kommt das Düngen mit Kompost infrage. Wie Sie einen Kompost anlegen, verrät unsere Anleitung.
Wenn Sie Ihre Hecke düngen möchten, ist der Zeitpunkt entscheidend. Keinesfalls gedüngt werden sollten die Pflanzen im Herbst vor der Winterruhe. Dann nämlich sorgt die Nährstoffgabe dafür, dass die Gewächse neue Triebe ausbilden, die aufgrund der klimatischen Bedingungen nicht ausreifen können. So entsteht eine starke Frostanfälligkeit, was Ihrer Hecke im Winter unnötig schaden kann.
Der beste Zeitpunkt, um Hecken zu düngen, liegt innerhalb der sogenannten Vegetationsperiode ab März. Sobald der natürliche Austrieb der Pflanzen stattfindet, benötigen sie die Extra-Nährstoffe ganz besonders und können sie gut verwerten. Orientieren Sie sich stets an den Dosierungs- und Pflegeanleitungen, denn bei Dünger gilt: viel hilft nicht viel!