Büsche und Sträucher pflanzen und pflegen
Von pflanzen über düngen bis schneiden: Wie Sie dafür sorgen können, dass Büsche und Sträucher optimal wachsen und gesund bleiben.
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Zum ShopVor dem Pflanzen für gute Bodenverhältnisse sorgen
Bereiten Sie den künftigen Standort für Ihre Büsche und Sträucher gewissenhaft vor. Konkret bedeutet dies dafür zu sorgen, dass Ihr Gehölz tief im Boden wurzeln kann und keiner Staunässe ausgesetzt ist. Gerade letztere wird sonst schnell zur Gefahr, denn sie verhindert die Aufnahme von Sauerstoff über die Wurzeln.
Vier Tipps zur Bodenvorbereitung:
- Schwere Lehmböden sollten Sie mit Sand oder Kies durchlässiger gestalten.
- Sandböden sind als Untergrund gut geeignet, haben aber den Nachteil, dass Wasser und Nährstoffe nicht lange gespeichert werden können.
- Bodenverbessernde Maßnahmen wie das Beimischen von hochwertiger Pflanzenerde, Torf oder Kompost vor dem Pflanzen wird Ihnen das Gehölz mit einem kräftigen und gesunden Wuchs danken.
- Bei einer Neupflanzung empfehlen wir unseren Bodenaktivator. Dieser fördert die Humusbildung und lockert die Bodenstruktur.
Büsche und Sträucher pflanzen: Anleitung, Abstand und Zeitpunkt
Im Folgenden zeigen wir Ihnen, wie und wann Sie Sträucher sowie Büsche pflanzen und geben Ihnen weitere Praxistipps an die Hand:
Anleitung: Sträucher pflanzen in 6 Schritten
- Schritt 1: Vor dem Pflanzen stellen Sie den Wurzelballen in ein Wasserbad, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen und er gesättigt ist. Das dauert etwa zehn Minuten.
- Schritt 2: Legen Sie ein Pflanzloch an, das etwa doppelt so groß wie der Pflanztopf oder der Wurzelballen ist. Achten Sie darauf, dass der Grund gut gelockert ist, um Staunässe zu vermeiden.
- Schritt 3: Bodenverdichtung oder Staunässe führen zu Wachstumsdepressionen. Legen Sie – falls nötig – im unteren Bereich des Pflanzlochs eine Drainageschicht mit Kies oder Splitt an.
- Schritt 4: Nehmen Sie die Pflanze vorsichtig aus dem Topf und setzen Sie sie in das vorbereitete Pflanzloch. Sollte der Wurzelballen stark durchwurzelt sein, schneiden Sie diesen mit Querschnitten vorab leicht an. So wird die Wurzelneubildung nach außen begünstigt. Pflanzen Sie das Gehölz etwa drei bis fünf Zentimeter tiefer ein als im gelieferten Topf.
- Schritt 5: Nach dem Einsetzen drücken Sie die Gartenerde um die Pflanze gut an und formen einen Gießwall. So erleichtern Sie sich die Bewässerung in den kommenden Wochen.
- Schritt 6: Nun müssen Sie unbedingt reichlich wässern. Schlemmen Sie den Boden um die neue Pflanze gut ein.
Wichtig: Witterungsorientiertes Gießen ist in den Wochen nach der Pflanzung entscheidend. Vor allem immergrüne Pflanzen benötigen auch im Winter ausreichend Feuchtigkeit. |
Der richtige Pflanzabstand
Sollen Busch und Strauch nicht als Solitär in Einzelstellung stehen, sondern Gruppen oder auch Hecken bilden, ist die Einhaltung eines geeigneten Abstandes elementar. Ein zu enges Platzieren kann nämlich auf verschiedene Weisen zu Konkurrenzsituationen führen, die Wachstumsprobleme und eine verminderte Blüte mit sich bringen.
Vor dem Sträucher Pflanzen einen Abstand zu definieren, ist folglich sinnvoll. Soll keine dichte Hecke entstehen, lautet die Faustregel: Pflanzabstand = halbe maximale Wuchshöhe.
Achten Sie jedoch stets darauf, in der individuellen Beschreibung Ihres Gewächses nachzusehen. Hier finden sich meist konkretere Hinweise rund um passende Abstände. Bei uns können Sie die Empfehlung den Pflanzen-Steckbriefen entnehmen.
Nicht vergessen: Bei größeren Büschen und Sträuchern nahe Grundstücksgrenzen sollten Sie die Nachbarschaft einbeziehen und bei der Gemeinde Informationen hinsichtlich Grenzwerten einholen. Nichts ist ärgerlicher, als ein gerade frisch gepflanztes Gehölz wieder entfernen zu müssen. |
Büsche und Sträucher pflanzen: Wann ist der Zeitpunkt günstig?
Unsere Pflanzen erreichen Sie im Topf. Die Topfkultur hat gegenüber der wurzelnackten Ware den Vorteil, dass diese – außer bei langanhaltendem Bodenfrost – das ganze Jahr über gepflanzt werden kann. Ferner sind diese Gewächse kräftiger und müssen nach der Pflanzung nicht eingekürzt oder beschnitten werden.
Grundsätzlich gilt für das Sträucher Pflanzen: im Frühling bilden Gewächse oft etwas zügiger neue Wurzeln aus und verbinden sich entsprechend schneller mit dem Erdreich. Im Herbst dauert das etwas länger, bis zum Winter aber ist bei guter Pflege und optimaler Standortvorbereitung auch dann ein Anwachsen absolut möglich.
Büsche und Sträucher düngen: Das ist wichtig
Mit einer fachgerechten Düngung sorgen Sie dafür, dass Ihre Gewächse das gesamte Jahr über widerstandsfähig und gesund bleiben. Auch die Blühfreude lässt sich mit artgerechtem Dünger für Sträucher anregen und optimieren. Eine Düngung kurz vor dem Winter ist allerdings keine gute Idee, da sie die Frostanfälligkeit eines Gewächses erhöhen kann.
Laubgehölze benötigen im Frühjahr eine Grunddüngung mit Hornspänen oder diesem Spezialdünger. Zur Blütezeit können Sie Blütengehölze mit diesem Flüssigdünger unterstützen. Nadelgehölze versorgen Sie am besten zusätzlich mit Bittersalz.
Sträucher und Büsche richtig gießen
Eine gute Wasserversorgung ist essenziell für vitale und schöne Pflanzen. Über das Wasser bezieht die Pflanze alle für ihr Wachstum und eine stabile Gesundheit wichtigen Nährstoffe aus dem Boden.
Tritt ein Mangel durch Trockenheit auf, führt dies zur Schwächung des Gewächses. Das Gehölz ist somit anfälliger für Krankheiten und Schädlingsbefall.
Gut zu wissen: Sollten Ihre geliebten Pflanzen doch einmal von ungebetenen Gästen befallen sein, halten wir in unserer Rubrik „Schädlinge und Krankheiten im Garten“ zahlreiche bebilderte Ratgeber für Sie bereit. Schauen Sie doch mal rein! |
Eingewachsene, ältere Gehölze versorgen sich an geeigneten Standorten durch ihr vorhandenes, tiefgründiges Wurzelsystem meist selbst. In heißen und trockenen Sommern sollten Sie je nach Bedarf aber auch diese zusätzlich wässern.
Bei einer Neupflanzung sollten Sie den Einbau einer Bewässerung überdenken. Wir empfehlen Ihnen dafür dieses Set, das speziell für Hecken, Büsche und Sträucher konzipiert wurde. Es zeichnet sich durch einen leichten Einbau aus und sorgt dafür, dass Sie sich sogar an heißen Sommertagen entspannt zurücklehnen können. Sollten Sie Fragen zum Produkt haben, sind wir gerne für Sie da.
Büsche und Sträucher richtig schneiden: Die Grundregeln
Als stolzer Besitzer eines vielfältigen Gartens mit verschiedenen Gehölzen kommt im Laufe der Zeit auch das Thema Rückschnitt auf Sie zu. Er dient dazu das Aussehen (Habitus) eines Gehölzes zu korrigieren, zu verjüngen oder die Blühleistung zu erhalten und ggf. zu erhöhen.
Mit Hilfe dieser Grundregeln gelingt der Rückschnitt der Sträucher und Büsche problemlos:
- Überprüfen Sie das Werkzeug vor dem Schnitt auf einwandfreie Funktion und Schärfe. Das Verletzen der Rinde durch Einreißen der Schnittfläche sollten Sie unbedingt verhindern.
- Ein Schnitt wird immer nur oberhalb einer Knospe (Auge) oder dicht an einer Verzweigung durchgeführt. Welche Rückschnittsregel auf welches Gehölz zutrifft, entnehmen Sie bitte den Steckbriefen, die wir zu jeder Pflanze angelegt haben.
Vorsicht: Gerade in Laub- und Nadelgehölzen nisten und brüten während des Frühsommers und Sommers viele Vogelarten. Bitte kontrollieren Sie Hecken und Gehölzstreifen daher vor jedem Schnitt auf eventuell besetzte Nester und Brutstätten. Ist ein Gewächs gerade „bewohnt“, verschieben Sie die Arbeit auf einen späteren Zeitpunkt. Somit erhalten Sie den schützenden Charakter, den Ihr Garten als Heim für unsere heimische Fauna bieten sollte. |
Wann Sie Büsche schneiden sollten
Beim Rückschnitt von Büschen und Sträuchern gilt: sowohl große Hitze und extreme Sonneneinstrahlung als auch Frost können den frischen Schnittstellen Schaden zufügen. Deswegen kommen für das Büsche und Sträucher Schneiden vor allem das Frühjahr und der Herbst in Betracht. Was den passenden Zeitpunkt betrifft, sollten Sie stets auf den Wetterbericht achten und im besten Fall einen nicht zu warmen Tag mit moderater Bewölkung wählen.
Außerdem bestimmt die individuelle Natur des Gewächses über den passenden Zeitpunkt: so sollten Sie frühlingsblühende Gehölze wie Forsythien nicht vor der Blüte schneiden, sondern erst später. Sonst entfernen Sie womöglich Knospen und somit spätere Blüten, was die bevorstehende Blütenpracht weitaus spärlicher ausfallen lässt. Sommerblüher dürfen nach dem Frost und vor dem erneuten Austrieb beschnitten werden.
Sträucher und Büsche zurückschneiden: Welche Arten es gibt und wozu sie dienen
Wie Sie Büsche und Sträucher zurückschneiden sollten, ist auch von der Art des Eingriffs abhängig. Dementsprechend können Sie die Schere nur zur Auslichtung, aber ebenso für radikalere Maßnahmen wie starke Rückschnitte ansetzen.
Im Folgenden erfahren Sie, welche Ziele und Methoden es beim Sträucher und Büsche Schneiden gibt:
Der Auslichtungsschnitt an Sträuchern und Bäumen
Lichten Sie Gehölze regelmäßig vor allem im Bereich der Krone aus. Entfernen Sie dazu dichtstehende und über Kreuz wachsende Triebe zuerst, denn jeder Ast sollte vom Ansatz her immer nach außen wachsen und nicht in die Krone hinein.
Wenn das Gehölz zu groß geworden ist, kürzen Sie die Seitentriebe gleichmäßig ein. Versuchen Sie Triebe immer über einem nach außen gerichteten Auge (ruhende Knospe) zu schneiden. So behält Ihr Gehölz trotz des Rückschnitts seine natürliche Wuchsform.
Der Verjüngungsschnitt
Mit diesem Schnitt beugen Sie einem Verkahlen von unten her vor und halten Ihr Gehölz in einer kompakten, jungen und blühfreudigen Form. Entfernen Sie alte Triebe so tief wie möglich aus der Basis heraus und achten Sie darauf die Umliegenden nicht zu beschädigen. So schaffen Sie Platz und Luft für neue, junge Triebe.
Bei lediglich oberflächlichem Beschnitt würden Sie sonst schon nach ein paar Jahren eine verkahlte, alte Pflanze mit spärlichen und in sich verwachsenen Jungtrieben aus der oberen Schnittfläche erhalten. Wenden Sie die vorher genannte Schnittregel immer bei den ältesten Trieben an, wird kein Trieb älter als vier oder fünf Jahre.
Der starke Rückschnitt
Durch den radikalen Schnitt auf 20 bis 50 Zentimeter (je nach Wuchsgröße) regen Sie die Blütentriebbildung an. Gerade die Sommerblüher danken Ihnen einen im Frühjahr durchgeführten starken Rückschnitt mit üppiger Blüte.
Für eine optimale Versorgung sollten Sie nach dem Rückschnitt eine Düngergabe (Infos siehe Unterkapitel weiter oben) verabreichen. So kann die Pflanze für die neue Blütensaison aus dem Vollen schöpfen.
Unser Tipp: Das anfallende Schnittgut können Sie zum Beispiel als Baumaterial für Benjeshecken nutzen. So müssen Sie das Geäst nicht umständlich entsorgen und richten zeitgleich einen artgerechten Platz für vielerlei Tiere ein. In unserem Ratgeber erfahren Sie alles Wichtige rund um das Anlegen einer Benjeshecke. |
Der geradlinige Heckenschnitt
Beim Heckenschnitt müssen Sie im Grunde nur wenig beachten. Für lange, gerade Schnittflächen und Kanten braucht es jedoch viel Übung und Geschicklichkeit. Prinzipiell sollten Sie Hecken mindestens einmal – besser noch zweimal – im Jahr schneiden.
Die idealen Zeitpunkte liegen im Frühjahr Ende März bzw. Anfang April und im Spätsommer Ende Juni bzw. Anfang Juli. Für lange Hecken lohnt sich die Anschaffung einer elektrischen oder benzinbetriebenen Heckenschere.
Der Formschnitt an Sträuchern und Büschen
Beim Formschnitt liegt das Hauptaugenmerk auf sauber geschnittenen Formen und Kanten, weswegen sich ein Rückschnitt immer erst nach den Hauptwachstumszeiten anbietet. Ratsam ist ein zweimaliger Rückschnitt pro Jahr: der erste Schnitt Ende April bzw. Anfang Mai und der zweite im August.
Bei geraden Kanten und Ecken empfiehlt es sich, vor dem Ansetzen der Schere Schnüre zu spannen. So erhalten Sie möglichst akkurate Formen. Möchten Sie Rundungen schneiden, treten Sie während der Arbeit gelegentlich einen Schritt zurück und schneiden lieber behutsam. So verhindern Sie unschöne Dellen und Löcher.
Übrigens: Um das Braunfärben der Schnittstellen zu verhindern, sollten Sie nicht bei vollsonniger Witterung schneiden. |
Sträucher und Büsche ohne Rückschnitt
Insbesondere Gehölze mit langsamem, oft malerischem Wuchs (z.B.: Magnolien, Blumenhartriegel oder die Zaubernuss) benötigen bis auf einen Erziehungsschnitt in jungen Jahren keinen Rückschnitt. Dieser Erziehungsschnitt ist bei den Pflanzen aus unserer Gärtnerei in der Regel bereits durchgeführt und abgeschlossen.
Sollten kleine Äste einmal stören, können Sie diese getrost entfernen. Ein Rückschnitt im Sinne der Verjüngung aber sollte nicht vorgenommen werden. Hierdurch würde der pflanzentypische Wuchs verändert werden und das Gehölz wäre nicht mehr in der Lage sich zu regenerieren.
Selbstverständlich ist der Rückschnitt oft auch eine standortabhängige und situationsbedingte Aufgabe. Bei Rückfragen stehen wir Ihnen deshalb gerne zur Verfügung!