Benjeshecke anlegen: Bauanleitung und Tipps
Sie möchten einen natürlichen Lebensraum für Nützlinge schaffen? Mit der Benjeshecke kein Problem! So wird sie richtig angelegt.
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Zum ShopWas ist eine Benjeshecke und welchen Nutzen hat sie?
Benjeshecken bringen Natürlichkeit in den Garten! Benannt nach ihrem Erfinder Hermann Benjes fanden sie zunächst in der Landschaftspflege Anklang. Das Prinzip, Hecken nicht anzupflanzen, sondern das Aussäen der Pflanzen dem Wind und der Tierwelt zu überlassen, erhielt große Resonanz.
Auch im Hausgarten ist diese Bauweise in vielerlei Hinsicht praktisch. So muss Schnittgut von Sträuchern und Bäumen nicht mehr aufwendig in der nächsten Kompostieranlage entsorgt werden. Zusätzlich entsteht ein natürlicher Lebensraum für heimische Tierarten: Igel, Vögel und nützliche Insekten wie das Glühwürmchen finden so in den sonst viel zu sauberen Neubau-Wohnsiedlungen einen artgerechten Platz.
Benjeshecke: Bauanleitung für den Garten
Örtlich festgelegt wird der Streifen bei der klassischen Benjeshecke durch einen aufgehäuften Wall aus Ästen, Zweigen oder Reisig. Für einen platzsparenden Aufbau treiben Sie auf beiden Seiten des Walls Pflöcke in den Boden, zwischen denen Sie dann das Schnittgut einpflegen. So fungiert der Wall zusätzlich als Grundstücksabgrenzung. Da das Gestrüpp mit der Zeit verrottet, ist immer wieder Platz für neues Material, das von oben eingebracht werden kann.
Üblicherweise dauert es rund 15 bis 20 Jahre, ehe aus dem Gehölzstreifen eine Hecke entstehen zu lassen. Möchten Sie eine Benjeshecke in Ihrem Garten anlegen und nicht so lange warten, ist es ratsam den Prozess etwas zu unterstützen, indem Sie Stecklinge, Sämereien oder auch junge Gewächse in der Hecke platzieren.
Dadurch ergibt sich eine modifizierte Benjeshecke, die deutlich früher als die ausschließlich von Mutter Natur kreierte Variante zu einem ansehnlichen Ergebnis führt.
Schritt für Schritt zur modifizierten Benjeshecke
- Entfernen Sie zunächst die Grasnarbe und bereiten Sie ggf. einen Rahmen aus Pflöcken vor.
- Pflanzen Sie geeignete Gewächse im freigelegten Bereich, sodass eine stabile Hecke in der gewünschten Größe entstehen kann.
- Bedecken Sie nun die gepflanzten Gewächse mit Gehölzschnitt. Sollten sich dabei Lücken zeigen, füllen Sie diese mit Rasenschnitt oder Laub. Auch Baumstümpfe und Asthaufen sind empfehlenswert, um Insekten einen attraktiven Lebensraum zu bieten.
Benjeshecke bepflanzen: Diese Gewächse eignen sich
Sträucher und Pflanzen für die Benjeshecke gibt es zahlreiche. So können Sie beispielsweise kletternde Varianten wie
- heimische Clematis
- Knöterich
- oder Zaunwinde
verwenden. Diese Pflanzen suchen sich zwischen dem Totholz ihren Weg und erzeugen somit im Inneren der Hecke eine lebendige Vielfalt.
Bei größeren Hecken mit viel Platz im Inneren und der modifizierten Form ist die Pflanzung von heimischen Strauchgattungen und Bäumen eine gute Idee. Hierfür empfehlen sich:
- Hasel,
- Schlehe,
- Weißdorn,
- Holunder,
- Faulbaum
- Pfaffenhütchen
- Kiefern
- Brombeeren
- und Wildrosen.
Benjeshecke bauen: Das sollten Sie beachten
Ob Sie für den Bau einer Benjeshecke eine Genehmigung benötigen, muss individuell entschieden werden. Gerade bei höheren Aufbauten kann es passieren, dass der Abstand zu Nachbargrundstücken eine Rolle spielt. Um auf Nummer sicher zu gehen, lohnt sich daher ein kurzer Anruf bei der zuständigen Behörde.
Wichtig ist außerdem, dass die Benjeshecke ausschließlich mit Pflanzen versehen wird, die in der Umgebung heimisch sind. Da Sie beim Bau mit Totholz arbeiten, sollten Sie zusätzlich darauf achten, nur gesundes Material zu verwenden, um keine schädlichen Organismen zu kultivieren. Das ist ganz besonders relevant, wenn Ihre Benjeshecke in der Nähe eines Naturschutzgebietes liegt. Sollte dies der Fall sein, hilft Rücksprache mit dem Forstamt oder den für das Naturschutzgebiet verantwortlichen Experten.