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Pfirsichbaum pflanzen und pflegen

Pfirsichbaum pflanzen und pflegen Garten-Tipp

Pfirsichbaum pflanzen: Zeitpunkt, Abstand und Standort

81524269_m-wsDer Pfirsich (Prunus persica) hat eine lange Reise hinter sich: ursprünglich in China beheimatet, trat der Baum bereits im Mittelalter seinen Weg nach Europa an, um schließlich auch Ihren Naschgarten zu bereichern. Möchten auch Sie einen Pfirsichbaum pflanzen, zeigen wir Ihnen in diesem Ratgeber alle wichtigen Tipps und Tricks.

Wann Pfirsichbaum pflanzen? 

Am wohlsten fühlen sich Pfirsichbäume, wenn sie im Frühjahr gepflanzt werden. Die kühlen Tage sollten zu diesem Zeitpunkt bereits vorüber sein, um die Gewächse keinem unnötigen Stress auszusetzen.


Übrigens: Weißer oder roter Pfirsich? Überlegen Sie sich schon vorab, welche Sorten Ihnen zusagen. Wenn Sie dann einen Pfirsichbaum kaufen wollen, halten wir zahlreiche beliebte Favoriten wie 'Kernechter vom Vorgebirge' oder 'Revita®' für Sie bereit.


Bevor Sie Ihren Pfirsich pflanzen, lockern Sie das Erdreich gut auf und heben ein ausreichend großes Pflanzloch aus. In dieses setzen Sie den Baum so, dass die Veredelungsstelle nicht unter der Erde liegt, das Bäumchen aber trotzdem stabil steht. Im Zweifel hilft ein kleiner Stützpfahl.

Welcher Pflanzabstand gilt bei Pfirsichbäumen?

Die letztendliche Größe Ihres neuen Gewächses hängt von der Sorte ab. Ob Pfirsichbäumchen oder Pfirsichbaum besser zu Ihnen passen, bestimmt in erster Linie der zur Verfügung stehende Raum. Der Pfirsich hat es in jedem Fall gerne luftig, daher sollten Sie zwischen den Obstbäumen als Abstand die Hälfte der zu erreichenden Wuchsbreite belassen.

Welches sind der ideale Boden und Standort für Pfirsichbäume? 

Möchten Sie einen Pfirsichbaum einpflanzen, spielt der richtige Platz eine ganz besondere Rolle. Dieser Baum liebt es vor allem warm, sonnig und windgeschützt. Wählen Sie für Ihren Pfirsichbaum einen Standort, an dem das Risiko für kühlen Ostwind sowie Spätfrost möglichst gering ausfällt. Sehr gut geht es den meisten Bäumen an Südwänden, die sie angenehm wärmen und schützen.

Der Boden sollte dem Baum genügend Nährstoffe liefern und nicht zu trocken sein. Lehmiges, humusreiches Substrat gefällt dem Pfirsich am besten. Sollte der Boden in Ihrem Garten sehr dicht oder zu sandig sein, sollten Sie für eine rechtzeitige Optimierung mit Hilfe von Humus sorgen.

Pfirsichbaum pflegen: Düngen, Schneiden und Überwintern

89096618_m-wsPfirsiche können durchaus anspruchsvoll sein. Bei optimaler Behandlung und am richtigen Standort stehen Ihre Chancen auf eine reichhaltige Ernte aber gut. Achten Sie das gesamte Jahr über darauf, dass Ihr Pfirsichbaum Pflege braucht, schneiden Sie ihn gewissenhaft und halten Sie Schädlinge in Schach.

Pfirsichbaum düngen: Wann und womit?

Nährstoffe benötigt der Pfirsich nicht nur für ein gesundes Wachstum, sondern auch für die Ausbildung schmackhafter und saftiger Früchte. Es lohnt sich daher, dass Sie Ihren Pfirsich düngen und ihm so ein bedarfsgerechtes Buffet bieten.


Gut zu wissen: Im Winter und den Wochen nach der Pflanzung hat Ihr Bäumchen „düngerfrei“. Die extra Nährstoffzufuhr könnte dem Gewächs in diesen Phasen eher schaden.


Nach dem Winter und vor der Fruchtausbildung empfiehlt sich die Düngung mit passenden Mitteln wie diesen Hornspänen oder diesem Dünger für Bäume. Pfirsichbäume laben sich gerne an kalium- und stickstoffreichen Düngern. Kompostgaben sind für die Vitalität Ihres Baumes ebenfalls förderlich.

Pfirsichbaum schneiden: Wann und wie? 

Von allen Aufgaben rund um die Pflege, die ein Pfirsichbaum braucht, ist das Schneiden besonders bedeutend. Da diese Bäume am einjährigen Holz fruchten, besteht bei ausbleibender Schnittpflege das Risiko unschöner Verkahlung.

Sie möchten Ihren Pfirsichbaum schneiden und wissen nicht wie? Dann geht es Ihnen wie vielen anderen Hobbygärtnern, denn es gibt tatsächlich so einiges zu berücksichtigen. Als Zeitpunkt für den kräftigen Rückschnitt kommt die Zeit nach der Ernte infrage. Im Frühling sollten Sie noch einmal zur Schere greifen und den Fruchtholzschnitt vornehmen.

Beim Fruchtholzschnitt ist es wichtig, dass Sie zwischen Holztrieben sowie wahren und falschen Fruchttrieben unterscheiden. Damit der Baum seine ganze Energie in die richtigen Triebe investieren kann, sollten Sie die falschen Fruchttriebe abschneiden und die Holztriebe etwa um 50 Prozent kürzen. Bei den wahren Fruchttrieben sollte der Beschnitt so durchgeführt werden, dass etwa sechs Früchte pro Trieb übrig bleiben.

Wie Sie beim Pfirsichbaum Schneiden genau vorgehen, zeigen wir Ihnen in unserem extra Ratgeber.

Pfirsichbaum überwintern 

Pfirsichbäume sind nicht immer winterhart. Da ihre Heimat eher milde Gefilde sind, können sehr kalte Temperaturen den Bäumen durchaus Schaden zufügen. Achten Sie vor dem Winter bei Bäumen im Freiland darauf, den Wurzelbereich mit Laub oder Vlies zu bedecken und wickeln Sie die Krone vor allem bei jungen Bäumen ebenfalls ein. Weißanstriche am Stamm schützen vor Frostschäden. Dazu eignet sich beispielsweise diese Weißanstrichpaste.

Kultivieren Sie Ihren Pfirsichbaum im Topf oder Kübel, gelten noch strengere Regeln für die kalte Jahreszeit: da die Wurzelballen schneller durchfrieren und das Gewächs so anfälliger ist, sollten Sie den Baum in ein helles und nicht zu warmes Winterquartier umplatzieren. Dies gilt auch dann, wenn Sie einen Zwergpfirsich überwintern möchten, da diese nicht selten in Kübeln stehen.

Pfirsiche ernten: Wann und wie?

Prunus-Kernechter-v-VorgeborgeGnHn36uiACtxBWann sind Pfirsiche reif? Diese Frage kann pauschal nicht beantwortet werden, da der Reifezeitpunkt stets sortenabhängig ist. Prinzipiell konzentriert sich die Erntezeit bei dieser Steinfrucht allerdings auf die Monate August und September. Frühe Sorten können Sie aber bereits ab Juli pflücken.

Wann Sie Pfirsiche ernten können, erkennen Sie an ihrer schönen Färbung und der auf leichten Druck nachgebenden Oberfläche. Auch duften die Früchte in diesem Stadium herrlich. Pflücken Sie die Pfirsiche am besten behutsam inklusive des kleinen Stielansatzes und lagern Sie sie in reifem Zustand nur kurz.


Unser Tipp: Frisch vom Baum gepflückt, schmecken Pfirsiche einfach am besten! Es ist jedoch nicht schlimm, wenn Sie schon ein paar Tage vor der perfekten Reife zur Tat schreiten, denn bei warmer Lagerung reifen die Früchte noch nach.


Verbreitete Pfirsichbaum Krankheiten

Viele Besitzer sorgen sich, dass ihr Pfirsichbaum eine Krankheit bekommen könnte. Schließlich fließen in die Pflege des Gewächses oft viel Zeit und Mühe, weshalb Ernteausfälle, fallende Blätter und seltsame Symptome umso schwerer wiegen.

Wir zeigen Ihnen die wichtigsten Pfirsichbaum Krankheiten und was Sie im Ernstfall tun können:

Kräuselkrankheit am Pfirsichbaum

Leidet ein Pfirsichbaum an der Kräuselkrankheit, zeigt sich dies zunächst an seinem Blattwerk. Das liegt daran, dass ein Schlauchpilz namens „Taphrina deformans“ genau dort eindringt und sich vermehrt. Klares Symptom am Pfirsichbaum: die Blätter kräuseln sich und bilden wulstige, rötlich gefärbte Ausstülpungen.

Das Problem an der Sache ist, dass ein Pfirsich mit Kräuselkrankheit kaum zielführend behandelt werden kann. Die Pilzerkrankung muss in aller Regel durchgestanden werden. Oftmals wird auch die Ernte erheblich geringer ausfallen – wenn der Baum seine Früchte überhaupt halten kann. Räumen Sie befallenes Laub unbedingt zügig weg und entsorgen Sie es nicht auf dem Kompost, sondern im Hausmüll.


Extra-Tipp: Möchten Sie das Risiko für einen Befall mit Taphrina deformans verringern, greifen Sie zu weißfleischigen oder als widerstandsfähiger bekannten Sorten. Dies trifft zum Beispiel auf die Vertreter 'Benedicte®', 'Revita®' oder den Weinbergpfirsich zu.


Hausmittel gegen die Kräuselkrankheit

Dass ein Pfirsichbaum mit Kräuselkrankheit durch Hausmittel wie Milch oder Essig geheilt werden kann, ist leider ein Mythos. Es gibt bei Ausbruch der Erkrankung keine Möglichkeit, diese einzudämmen oder vollständig abzuwenden. Das Aufsprühen von Essig erscheint indes noch etwas sinnvoller als die Verwendung von Milch, ganz wird sich der Pilz aber auch hierdurch nicht zurückdrängen lassen.

Ein wenig vorbeugen können Sie dem Befall, indem Sie eine Knoblauchbrühe herstellen und diese ab dem Anschwellen der Knospen bis in den Juni hinein alle zwei Wochen auf den Baum sprühen.

Für die Brühe geben Sie 250 Gramm Knoblauchzehen geschält und gehackt auf einen Liter Wasser, lassen die Mischung einen Tag lang stehen und kochen sie anschließend kurz auf. Nach dem Abkühlen kann die Brühe abgeseiht und im Verhältnis 1:5 mit sauberem Wasser gemischt und ausgebracht werden.

Pfirsiche faulen am Baum

Sollten sich an Ihrem Pfirsichbaum unschöne Früchte zeigen, bei denen Ihnen der Appetit auf leckeres Obst vergeht, kann das verschiedene Gründe haben. Schon kleine Verletzungen der Schale – beispielsweise durch Vogelschnäbel oder Bissspuren von Insekten – können die Früchte schneller verderben lassen, was sich bereits vor der Reife am Baum zeigt.

Ein weiterer Grund für faulige Pfirsiche am Baum ist möglicherweise die sogenannte Monilia-Fruchtfäule. Hier befällt ein Pilz namens „Monilia fructigena“ die Früchte und sorgt für faule Stellen, die sich schnell über die gesamte Oberfläche ausbreiten können. Erkennbar werden dann weiße Sporenherde, die Früchte schrumpfen zusammen und verderben letztlich vollends.

Ein befallener Baum sollte möglichst zügig von allen Früchten befreit werden, die Anzeichen aufweisen. Diese gehören selbstverständlich nicht auf den Kompost, sondern in den Hausmüll, weil sich der Pilz sonst noch stärker ausbreiten könnte.

Monilia-Spitzendürre

Nebst Monilia fructigena gibt es noch einen weiteren Pilzerreger dieser Familie: „Monilia laxa“. Er befällt nicht nur Sauerkirschen, sondern gerne auch anderes Steinobst und löst dabei die sogenannte Spitzendürre aus. Bekommt der Pfirsichbaum gelbe Blätter und vertrocknen diese schnell, könnte es sich um Spitzendürre handeln. Im weiteren Verlauf der Krankheit sterben Triebe von der Spitze an allmählich ab.

Um einen Befall so schnell wie möglich einzudämmen, sollten Sie direkt beim Erkennen erster Symptome einen Beschnitt vornehmen. Haben Sie keine Angst davor, Ihren Pfirsichbaum zu verschneiden und kürzen Sie alle befallenen Triebe sehr großzügig. Diese werden anschließend im Hausmüll entsorgt.

Förderlich für die Spitzendürre und andere Erkrankungen kann die falsche Standortwahl sein. Merken Sie, dass sich das Gewächs an einem Platz nicht wohl fühlt, sollten Sie Ihren Pfirsichbaum umsetzen. Dies ist vor allem in jüngeren Jahren machbar und sollte im Herbst vorgenommen werden.

Gummifluss-Krankheit 

82691879_m-wsDarüber hinaus kann an Ihrem Pfirsichbaum Gummifluss auftreten. Diese Erscheinung wird auch „Gummose“ oder „Gummosis“ genannt und zeigt sich durch den Austritt einer klebrigen, harzähnlichen Masse aus Ästen und Rinde. Leidet Ihr Pfirsichbaum unter Krankheiten, kann es zu Gummifluss kommen, wobei eine Schwächung durch falsche Standortwahl oder anderweitigen Stress ebenfalls in Betracht kommt.

Erkennen Sie Gummifluss an Ihrem Baum, könnte er folglich von Krankheiten wie Spitzendürre oder Kräuselkrankheit betroffen sein. Zudem ist es denkbar, dass er durch Schädlinge wie Rindenwickler geschwächt wurde. Was den Standort betrifft, stehen ungeeignete Böden, starke Trockenheit, Staunässe und Kälte als potenzielle Auslöser zur Debatte.

Um Gummifluss vorzubeugen, sollten Sie deshalb besonders gut mit Ihren Gewächsen umgehen und auf deren individuelle Bedürfnisse achten. Auch sollten Sie bei Verdacht auf Standortprobleme nicht zögern und Ihren Pfirsichbaum umpflanzen. Bei einem Zwergpfirsichbaum mit Gummifluss könnte womöglich einfach der Kübel zu klein sein. 

Pfirsichbaum trägt keine Früchte

Trägt ein Pfirsichbaum keine Früchte, sind erneut verschiedene Ursachen im Rahmen des Möglichen. So kann es sein, dass Sie beim Beschnitt versehentlich die echten Fruchttriebe entfernt haben, was die Ausbildung von Pfirsichen praktisch unmöglich macht.

Ein weiterer Grund für ausbleibende Erträge sind Spätfröste, die die empfindsamen Blüten schädigen und der Fruchtausbildung so die Grundlage entzieht. Sollten sich Spätfröste ankündigen, schützen Sie Ihren Baum daher am besten mit einem locker sitzenden Vlies. Gerade bei großen Bäumen ist das jedoch nicht immer machbar, weswegen Ernteausfälle in schlechten Jahren leider hingenommen werden müssen.

Es ist ratsam, bei fehlender Fruchtausbildung alle wichtigen Details der Pfirsich- und Zwergpfirsich- Pflege durchzugehen und zu überlegen, wo sich Probleme ergeben könnten. Gelegentlich können durch Veränderungen der Düngung und Bewässerung bessere Erntejahre eingeläutet werden. Manchmal braucht ein Baum tatsächlich einen vollkommen neuen Standort, an den er sich zunächst gewöhnen muss, bevor er Früchte tragen kann.

Bildnachweis:

- Hauptbild -> © Native Plants
- Pfirsich vor blauem Himmel -> © nik73 / 123RF.com
- Weißanstrich am Pfirsichstamm -> © xiaoy1979 / 123RF.com
- Ernte von Pfirsich -> © Native Plants
- Gummifluss -> © 123dg69 / 123RF.com

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