So machen Sie Ihren Garten katzensicher: 7 einfache Tipps
Über 300.000 Katzen sind jedes Jahr in Autounfälle verwickelt. Dazu kommen Gefahren durch Jäger, Giftfköder und Fremde. Kein Wunder also, dass Familien ihren Liebling nur mit schlechtem Gefühl ins Freie lassen oder sich sorgen, wenn die Mieze am Abend nicht heimkehrt.
Eine gute Alternative: der katzensichere Garten. Hier kann sich das Tier in einem behüteten Umfeld austoben und seinen Trieben nachgehen – ohne dass beim Menschen stets Sorge mitschwingt. Wie es geht, erfahren Sie im Folgenden.
- 1. Umzäunen Sie Ihr Grundstück – aber richtig!
Die wichtigste Voraussetzung für einen katzensicheren Garten: Es muss unbedingt ein passender Zaun her. Weil Samtpfoten je nach Fitnessgrad bis zu 1,80 Meter hoch springen, sollte dieser nicht zu niedrig bemessen werden. In manchen Kommunen möchte das Baumamt bei solchen Größen ein Wörtchen mitreden, informieren Sie sich deswegen frühzeitig.
Es ist schon ein Zaun vorhanden? Super, der lässt sich mit verschiedenen Systemen auf eine ausreichende Höhe verlängern.
Ansonsten eignen sich Maschendrahtzäune, Modelle aus Plexiglas oder Metall. Hauptsache, sie werden nicht selbst zum Schlupfloch – Finger weg von Zäunen mit gröberen Maschen. Für ein kleines Budget eignet sich ein Rollengitterzaun aus Kunststoff-Draht-Gewebe. Auch sorgfältig installierte Katzennetze können den Garten zu einem sicheren Spielparadies machen.
Statten Sie den Zaun zusätzlich mit einem Überkletterschutz aus, gibt es für die Mieze kein Entkommen: Hier ist die obere Kante nach innen abgeknickt und kann somit sogar von den sportlichsten Samtpfoten nicht überwunden werden. Außerdem auf den passenden Abstand zwischen Zaun und Boden achten. Dieser sollte maximal drei bis vier Zentimeter betragen.
Tipp: Zugegeben – Katzenzäune sind nicht besonders schön anzusehen. Wer mag, kann sie (zumindest teilweise) hinter Hecken und anderen Pflanzen verstecken. Nur eine Hecke eignet sich jedoch nicht als katzensichere Umzäunung – hier findet ihr Liebling garantiert ein Schlupfloch.
- 2. Wie Sie verhindern, dass Ihre Katze die Bäume erklimmt
Katzen sind wahre Entkommenskünstler. Sie machen sich überraschend klein, überspringen ein Vielfaches ihrer Körpergröße – oder klettern an Bäumen hoch hinaus. Gerade wenn diese an den Rändern des Grundstücks stehen, ist die andere Seite des Zauns nur einen Hops entfernt.
Ein Katzenabwehrgürtel verhindert, dass Ihre Mieze die Baumkrone erklimmt. Dieser besteht aus Metallstiften, die waagerecht in die Luft ragen und damit zum unüberwindbaren Hindernis werden – einfach in der gewünschten Höhe um den Stamm legen und der Samtpfote einen Strich durch die Rechnung machen.
Nützlich auch bei jungen Bäumen, die unter übermäßigen Kratzspuren leiden. In der Brutsaison wiederum schützen Sie mit einem Abwehrgürtel den zwitschernden Nachwuchs, was angesichts der sinkenden Vogelpopulationen ein absolut lohnenswerter Aufwand ist.
Zu guter Letzt stoppen Sie übermutige Katzen, die sich vielleicht ein wenig überschätzen – und mit klagendem Maunzen aus der Krone befreit werden wollen oder gar abstürzen.
- 3. Verbannen Sie Gift und Gefahren aus dem Garten
Nicht nur auf der Straße lauern Gefahren – auch im Garten kann sich Ihre Mieze verletzen. Die gute Nachricht: Hier lassen sich die potenziellen Bedrohungen schnell beseitigen.
– natürlich Gärtnern: Verzichten Sie unbedingt auf alles, was giftig ist – zum Beispiel chemische Spritzmittel oder Dünger und Schneckenkorn. Greifen Sie bei Schädlingen lieber auf Nützlinge zurück und beachten Sie auch ansonsten das Einmaleins des nachhaltigen Gärtners.
– Regentonne absichern: Ist die Samtpfote in die Regentonne geplumpst, kommt sie alleine nicht mehr raus – die Wände sind einfach zu glatt. Deswegen unbedingt abdecken!
– Teich & Pool katzensicher machen: Gerade ein Teich bringt interessante Abwechslung in den Garten und dient als gerne angenommener Durstlöscher. Damit keine Unfälle passieren, sollte der vordere Bereich möglichst flach sein. Der Pool wiederum gehört nach dem Plantschen stets abgedeckt.
– auf giftige Pflanzen verzichten: Setzen Sie nur unbedenkliche Pflanzen ins Beet. Definitiv tabu sind Efeu, Lilien, Misteln, Narzissen, Tulpen, Rhododendron, Azaleen, Goldregen, Rizinus, Calla und Chrysanthemen – machen Sie vor jedem Pflanzenkauf einen kurzen Check.
- 4. Schützen Sie Ihre Beete vor der Mieze
Manche Katzen können Beeten einfach nicht widerstehen – sie lieben es, die Erde umzugraben und hinterlassen ein Chaos, das dem Herzen des Hobbygärtners einen Stich versetzt. Allerdings gehören unsere geliebten Stubentiger nicht unbedingt zu den Tieren, die sich irgendwas an- oder abgewöhnen lassen.
Zum Glück gibt es trotzdem ein paar Tipps, die Abhilfe schaffen: Bepflanzen Sie die Beete möglichst dicht – das verringert die Angriffsfläche deutlich. Darüber hinaus können Sie Ihre Mieze mit Pflanzen wie Katzenminze, Baldrian oder Steinkraut zu einer bestimmten Ecke locken, wo sie sich austoben kann und im Gegenzug hoffentlich den Rest des Gartens in Ruhe lässt.
- 5. Richten Sie Spiel- und Entspannungsmöglichkeiten ein
Haben Sie die vorherigen Tipps beachtet, sollte Ihr Garten soweit katzensicher sein. Jetzt geht es an den nächsten Schritt: Machen Sie Ihr Grundstück zum Katzenparadies! Mit den folgenden Elementen gestaltet, kann sich die Samtpfote richtig austoben und ihren Vorlieben frönen.
– Kletterparcours bauen: Holzsäulen, mit Bändern umschlungen und Brücken verbunden, werden zu einem gerne angenommenen Parcours. Zusätzlich mit Aussichtsplattformen, Versteckmöglichkeiten, Hängematten und herunterbaumelnden Schnüren oder Federn ausstatten und der Mieze ihre kühnsten Träume erfüllen!
– einen Sandkasten aufstellen: So manche Katze liebt es, den halben Garten umzugraben. Gehört auch Ihre Mieze dazu, spendieren Sie Ihr einen Sandkasten. Hier kann sie hemmungslos wühlen – und bekommt obendrauf ein Freiluft-Katzenklo.
– eine Vogelfutterstation installieren: Ein Katzen-TV, das zum stundenlangen Beobachten einlädt! Die Station unbedingt hoch genug hängen und ggf. mit einem Abwehrgürtel versehen. Schließlich wollen Sie ja nicht, dass sich ein Raubtier – also Ihre Katze – die Piepmätze schnappt.
– hohes Gras pflanzen: Toll zum Verstecken! Weil hier Zecken lauern, die Mieze unbedingt regelmäßig kontrollieren. Zwar stellt Borreliose keine Gefahr für Ihre Katze dar, allerdings können sich die Bisse entzünden. Besonders fies: Auf der Suche nach einem neuen Wirt lässt sich so manche Zecke irgendwann im Haus fallen.
– Steinplatten auf den Boden legen: Steinplatten heizen sich in der Sonne herrlich auf und spenden auch dann noch Wärme, wenn sich längst Wolken über den Himmel geschoben haben.
– für Schattenplätze sorgen: Für heiße Tage muss ein schattiges Plätzchen zum Ausruhen her. Meistens werden Bäume und Hecken zur ersten Anlaufstelle. Zusätzlich können Sie kühlende Fliesen in sonnengeschützte Bereiche stellen oder Sonnensegel ausfahren.
– Regenschutz: Manche Miezen möchten auch bei Regen in den Garten – unter dem Dach eines kleines Holzhäuschens lässt sich schließlich wunderbar beobachten, wie die Tropfen vom Himmel fallen oder Vögel über den Rasen huschen.
- 6. Stellen Sie ein Katzenklo auf
Wenn Sie die Hinterlassenschaften Ihrer Mieze nicht im Beet finden wollen, sollten Sie Ihr auch draußen ein Katzenklo spendieren. Meistens problemlos angenommen wird eine klassische Toilette, wie Ihre Samtpfote sie von drinnen kennt.
Wem dieser Anblick nicht gefällt, der kann es mit einer Sandecke versuchen: Einen kleinen Teil des Beetes oder Gartens ausheben und mit Sand füllen. Sollte es einen Sandkasten für Kinder geben, verwenden Sie lieber eine andere Einstreu – sonst könnte die Verwechslungsgefahr zu groß sein.
- 7. Gewöhnen Sie Ihre Samtpfote langsam ans Freie
Fertig. Sie haben Ihren Garten umzäunt, ihn liebevoll gestaltet und alle giftigen Pflanzen verschenkt – ab sofort liegt Ihrer Katze ein Paradies zu den Pfoten. Trotzdem sollten Sie Ihren Liebling nicht einfach ins kalte Wasser schmeißen. Vor allem, wenn er bisher nur drinnen gelebt hat, ist eine behutsame Eingewöhnung gefragt.
Lässt Ihr Tier es zu, legen Sie ihm in Geschirr an und erkunden Sie den Garten zunächst gemeinsam. Erschreckt es sich, können Sie schnell eingreifen. Gönnen Sie der Mieze außerdem genug Zeit – sie sollte in Ruhe an allem schnuppern dürfen. Damit sie sich geborgen fühlt, gerne mit sanfter und leiser Stimme zu ihr sprechen.
Nach zwei Wochen ist es Zeit, das Geschirr abzulegen. Begleiten Sie die Samtpfote trotzdem nach draußen – wahrscheinlich wird sie weiterhin Ihren Blickkontakt suchen und sich in Ihrer Gegenwart wohler fühlen. Außerdem können Sie so beobachten, ob das Tier versteckte Schwachstellen wie Schlupflöcher im Zaun findet.
Wichtig: Auch, wenn Ihre Mieze nur im eigenen Garten unterwegs ist, sollten Sie ihr alle Impfungen für Freigänger verabreichen (zum Beispiel Tollwut), sie kastrieren und bestenfalls chippen lassen – entwischt Ihr Liebling, finden Sie ihn schneller und zwar ohne, dass er in der Zwischenzeit ungewollten Nachwuchs gezeugt hat.
Fazit: In nur wenigen Schritten zum katzensicheren Garten
Es kostet etwas Vorbereitung, den Garten katzensicher zu machen. Doch haben Sie einmal giftige Pflanzen aus dem Weg geräumt und hohe Zäune installiert, schaffen Sie Ihrer Mieze einen geborgenen Freiraum, der schnell zum Paradies wird: Hier kann sie Vögel beobachten, sich in der Sonne wälzen oder im Gras verstecken – ein Aufwand, der es wert ist, nicht wahr?