Die besten Tipps für einen Selbstversorger-Garten

Erzeugnisse aus dem eigenen Garten schmecken einfach am besten. Wer sich teilweise oder sogar komplett mit Hilfe seines Gartens versorgen will, muss allerdings einiges beachten, wenn die Ernte reich ausfallen soll. Anbei werden die besten Tipps zum Anlegen und Pflegen eines Selbstversorgergartens aufgelistet.

Eine detaillierte Planung ist entscheidend

Wer sich einen Selbstversorgergarten anlegen möchte, sollte dies im Vorfeld genau planen. Denn gerade Garten-Neulinge unterschätzen den enormen Zeit- und Kostenfaktor, den das Anlegen und auch die Pflege eines Selbstversorgergartens mit sich bringen. Sich die folgenden Fragen zu stellen,  kann dabei äußerst hilfreich sein:

Kulturplan im Gemüsegarten
Kulturplan im Gemüsegarten
  • Wie viel Arbeit und Zeit soll und kann in den Garten investiert werden?
  • Was soll angebaut werden?
  • Wie viele Personen werden den Garten nutzen?
  • Wie groß ist die zur Verfügung stehende Anbaufläche?
  • Wie hoch ist das Budget, das für das Anlegen des Gartens ausgegeben werden kann?

Wer sich zum ersten Mal als Gärtner betätigt, sollte sich nicht zuviel auf einmal vornehmen. Es ist ratsam, sich erstmal auf wenige Obst- und Gemüsesorten festzulegen und zu sehen, wie es läuft. Im Laufe der Jahre kann der Anbauplan dann immer mehr erweitert werden. Auch sollte sich der zukünftige Gärtner fragen, ob er körperlich in der Lage ist, die tägliche Gartenarbeit zu verrichten. Vor allem für ältere Menschen, aber auch Personen im Rollstuhl oder mit Rückenleiden, können so genannte Hochbeete eine gute Option sein. An diesen Hochbeeten kann im stehen oder je nach Höhe auch im Sitzen gearbeitet werden. Zum Gießen, Unkraut jäten oder ernten muss sich der Gärtner also nicht jedes Mal mühevoll bücken.

Die Beschaffenheit des Bodens und die optimale Lage

Die Qualität des Bodens sowie die Lage der Beete wirken sich entscheidend auf die Auswahl der Pflanzen und die Menge des Ertrages aus. Am besten wird eine Skizze des Gartens angefertigt und alle wichtigen Faktoren werden bei der Planung der Beete berücksichtigt. Die Beete sollten möglichst nach Süden hin ausgerichtet sein, damit die Pflanzen oft von der Sonne verwöhnt werden. Bestimmte Gemüsesorten gedeihen zwar auch an schattigen Plätzen, die meisten Arten brauchen  jedoch Sonne satt, um optimal zu wachsen. Auch die Windstärke ist entscheidend, da mache Gewächse viel Wind brauchen, andere jedoch empfindlich auf Wind reagieren. Die Bodenbeschaffenheit muss ebenfalls vor dem Anbau überprüft werden. Gemüse gedeiht am besten auf einem Boden, der weder zu sandig, noch zu lehmig ist. Sandiger Boden enthält zu wenige Nährstoffe und lehmiger Boden ist oft zu sauer, als dass die Gewächse darauf optimal gedeihen könnten. Kompost kann helfen, die Qualität des Bodens nach und nach zu verbessern, da er den Boden mit wichtigen Nährstoffen versorgt. Gärtner sollten also bei ihrer Planung auch immer einen geeigneten Platz für einen Komposthaufen im Auge haben. Wer unsicher ist, ob die Qualität des Bodens ausreicht, kann eine Bodenanalyse vornehmen lassen.

Die Auswahl der Obst- und Gemüsesorten

Auch wer sich am Anfang auf wenige Sorten beschränkt, kann im Laufe des Jahres schon einige unterschiedliche Gewächse anbauen. So können Spinat, Radieschen, Rucola und Möhren bereits im Frühjahr ausgesät werden und auch Petersilie gedeiht bereits bei kühlen Temperaturen. Kartoffeln können ebenfalls schon vor den Eisheiligen gepflanzt werden. Frostempfindliches Gemüse, wie beispielsweise Erbsen und Bohnen, sollte erst angepflanzt werden, wenn der Boden dauerhaft frostfrei ist. Ein Saatkalender kann helfen, zu bestimmen, wann welche Sorten angebaut werden sollten. Zudem muss im Vorfeld recherchiert werden, welche Gemüsesorten gut nebeneinander gedeihen und welche die Nachbarschaft zu bestimmten anderen Sorten weniger schätzen. Obstbäume pflanzen Gartenbesitzer am besten im Herbst. So haben sie genug Zeit Wasser aufzunehmen und Wurzeln zu bilden, bevor der Winter einsetzt. Wer sich Obstbäume im Garten pflanzen möchte, sollte beachten, dass diese im ausgewachsenen Zustand sehr viel Platz brauchen.

Die optimale Bewässerung des Gartens

Wer einen Selbstversorgergarten anlegt, muss ich sich ausreichend Gedanken um eine optimale Bewässerung machen, schließlich regnet es nicht jeden Tag, sodass selbst Hand angelegt werden muss. Wer möchte, kann bei der Planung des Gartens direkt eine automatische Bewässerungsanlage im Boden installieren, die sich aus einer ebenfalls im Boden gelegenen Zisterne speist. Diese Anlagen sind allerdings mit sehr viel Aufwand und meist recht hohen Kosten verbunden. Günstiger ist da die Bewässerung mit einem Gartenschlauch oder mit der Gießkanne. Damit nicht immer frisches Leitungswasser für die Bewässerung verwendet werden muss, kann eine Regentonne im Garten Platz finden. Sie sammelt das Regenwasser, was gut für die Umwelt und auch für den Geldbeutel des Gärtners ist.

Die Weiterverarbeitung der Erträge

Meist werden große Mengen auf einmal geerntet, sei es bei der Obsternte im Herbst oder auch bei der Gemüseernte oder der Ernte von Beeren. Da nicht alles auf einmal direkt auf den Teller kann, macht es Sinn, die Erträge weiterzuverarbeiten. Es gibt verschiedene Arten, um Überschüsse haltbar zu machen. So können bestimmte Erträge, wie zum Beispiel Kräuter getrocknet oder auch eingefroren werden. Himbeeren oder Johannisbeeren lassen sich ebenfalls gut einfrieren. Zudem können aus Obst und Beeren köstliche Marmeladen oder auch Säfte hergestellt werden. Kartoffeln und auch Äpfel lassen sich wunderbar über einen langen Zeitraum einlagern.

Ein Artikel von Gärtnermeisterin Brigitte

Brigitte setzt beim Gärtnern auf Nachhaltigkeit und Köpfchen, um der Natur so noch ein Stück näher zu kommen. Sie hegt als Gärtnermeisterin eine große Leidenschaft für Farne, Gräser und Stauden. Pflanzungen in Hochbeeten und Gewächshäusern gehören ebenfalls zu ihrem Fachgebiet.

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