Vögel im Winter richtig füttern
Unser Ratgeber zeigt Ihnen wann, wie lange und mit welchem Futter Sie Wildvögeln im Winter helfen können.
Vögel füttern im Winter: Diese Punkte sollten Sie beachten
Vögel füttern oder nicht – darüber diskutieren Naturschützer schon lange. Die einen sprechen sich dafür aus, die anderem wiederum dagegen. Ein maßvolles Füttern in der kalten Jahreszeit ist aber grundsätzlich nicht verkehrt. Vor allem bei lang anhaltendem Frost finden Wildvögel jedoch kaum Nahrung und suchen gerne von Menschen errichtete Futterstellen auf.
Warum die Hilfe bei Kälte so wichtig ist
Der Winter stellt die Wildvögel Jahr für Jahr auf eine harte Probe. Nur die Kräftigsten überleben, denn in der Kälte wird den kleinen Körpern sehr viel Energie abverlangt. Instinktiv suchen sie stetig nach Nahrung, um ihre Fettreserven aufzufüllen. Dies kostet wiederum Kraft und aufgrund der kurzen Tage schaffen es nur wenige Vögel, ergiebige Nahrungsquellen zu finden.
Doch auch der Mensch, der immer mehr Flächen versiegelt und „ordentliche“ Gärten anlegt, spielt beim Thema Nahrungsknappheit eine Rolle. So haben Wildpflanzen und -kräuter zwischen den kultivierten Pflanzen kaum mehr eine Chance zu wachsen. Die natürlichen Nahrungsquellen für Vögel wie Star, Blaumeise oder Haussperling schwinden zunehmend.
Somit gewinnt das Thema Vögel füttern im Winter an immer größerer Bedeutung. Damit verbunden sind auch die folgenden Fragen, auf die wir Antworten geben möchten.
Ab wann ist das Füttern der Wildvögel sinnvoll?
Für Wildvögel können im Winter bereits kleine Futtermengen überlebenswichtig sein. Speziell hergerichtete Futterplätze werden gern genutzt. Doch wer Vögel im Winter füttern möchte, muss einiges beachten. Neben geeignetem Vogelfutter ist es zum Beispiel auch wichtig, die Futteroasen rechtzeitig (etwa ab September) herzurichten, damit die Vögel die Standorte bei Einbruch des Winters kennen. Ab wann man Vögel füttern sollte, hängt aber ebenso von der jeweiligen Wetterlage ab. In manchen Jahren beginnt der Winter mitsamt Schnee und Frost früher, in anderen wiederum später. Deshalb ist es wichtig das Futter zeitlich angepasst zur Verfügung zu stellen.
Wie lange sollten Vögel gefüttert werden?
Während eine Fütterung der Wildvögel im Winter generell sinnvoll ist, macht eine ganzjährige Fütterung überwiegend in Ballungsgebieten sowie in Gegenden Sinn, in denen die Tiere wenig natürliche Nahrung finden. Es ist außerdem möglich, in der Zeit der Jungenaufzucht mit Futtergaben auszuhelfen und die Fütterungsphase damit ausklingen zu lassen. Allerdings muss dann Futtermittel gewählt werden, das den Jungvögeln nicht schadet. Auch einigen Zugvögeln, die frühzeitig aus dem Süden zurückkehren, kann eine verlängerte Futterperiode helfen. Nach ihrer langen Reise sind sie oft abgemagert und geschwächt.
Wo sollte man die Fütterung vornehmen?
Die Wahl des Futterplatzes ist für das Überleben der Vögel von größter Bedeutung. Wer Vögel richtig füttern möchte, sollte dafür sorgen, dass sich die Tiere bei der Nahrungsaufnahme sicher fühlen. Insbesondere vor Fressfeinden wie Katzen müssen die Vögel geschützt werden.
Optimal ist deshalb eine Futterstelle, die die Vögel gut überblicken können. Ein Futterhaus für Vögel kann zum Beispiel im Garten auf einer Wiese aufgestellt oder an einem Baum angebracht werden. Hauswände bieten ebenfalls Schutz und eignen sich daher gut für die Montage eines Vogelhauses.
Futterplätze und Wildvögel – Welche Art bevorzugt was?
Frei schwingende oder hängend befestigte Futterplätze (z. B. Futterglocke, Futtersäckchen, Futtersäule, Futterlampe, Meisenknödel) | Kleiber, Buntspechte, Meisen |
Fest montierte Futterplätze (z. B. Vogelhaus, Futtersilo) | Rotkehlchen, Finken, Sperlinge, Ammern, Amseln |
Futterplätze am Boden (z. B. Bodensilos) | Stare |
Das richtige Futter wählen
Vögel füttern, aber richtig! Neben einem passenden Standort spielt auch die Auswahl des Futters eine große Rolle. Was viele nicht wissen: gängiges Vogelfutter aus dem Supermarkt ist für Wildvögel nicht geeignet!
Für Wildvögel gute Futtermittel sind zum Beispiel
- Fettiges Streufutter, Meisenknödel und Energieblöcke (Fettfutter mit Beeren, Nüssen und Saaten)
- Sämereien (Grassamen, Salatsamen, Melde, Nachtkerze, Ampfer etc.)
- Getreidekörner und -flocken (Roggen, Gerste, Dinkel, Weizen, Hafer); im Winter am besten als Fettfutter
- Fisch und Fleisch, zum Beispiel für Greifvögel (nicht im gefrorenen Zustand anbieten!)
- Getrocknete Beeren (Hagebutte, Berberitze, Holunder, Weißdorn u.v.m.)
- Obst (Birnen oder Äpfel)
- Futterinsekten (getrocknete Mehlwürmer; im Fachhandel erhältlich)
- Nüsse (Walnüsse, Haselnüsse, Erdnüsse)
- Sonnenblumenkerne (sehr gute Energielieferanten)
Insektenreiche Futtermittel sind besonders während der Brutphase empfehlenswert. Dabei kann es sich um Mehlwürmer (lebend oder getrocknet), Bienenlarven (Drohnenbrut) oder mit Insekten bestückte Energieblöcke handeln.
Unser Tipp: Mit wenigen Handgriffen lässt sich Vogelfutter selbst herstellen.
Bildnachweis:
Meise in der Hand -> © n1studio / 123RF.com
Vogelfutterhaus an Flaschenzug -> Native Plants
Vogelfutterhaus befüllen -> Native Plants