Mulchen im Garten
Unter dem Begriff „Mulchen“ wird leider zu oft nur das Bedecken der Erde im Staudenbeet oder unter Gehölzen mit einem, meist in Plastiksäcken abgepacktes, Rindenprodukt verstanden. Mulchen ist und kann aber durchaus mehr als nur optisches Merkmal einer „ordentlichen“ Gartenkultur zu sein. Schon früher in den alten Bauern- und Klostergärten wurde das Mulchen praktiziert und so die Bodenqualität verbessert und über Jahrhunderte erhalten.
Neben dem Vorteil das keine, bzw. weniger Unkräuter keimen hat das Mulchen von Beeten und Pflanzstellen auch noch weitere Vorteile
Vorteile des Mulchens
- Der Boden wird gerade über die Sommermonate schattiert und somit vor Austrocknung geschützt
- Mindert den Wasserbedarf des Bodens/der Kultur
- Fördert die Bodengesundheit und das Bodenleben
- Die Bodenstruktur wird maßgeblich verbessert
- Schützt den Gartenboden vor Erosion (durch Wind, Starkregen)
- Durch den Zersetzungsprozess werden wichtige Nährstoffe langsam und kontinuierlich an den Boden abgegeben
Nachteile des Mulchens
- Schnecken können sich im Mulch verstecken (verstecken sich aber sonst in Erdritzen oder unter großen Blättern)
- Wühlmäuse können sich in der Mulchschicht einnisten
- Beim Mulchen mit Materialen wie Stroh oder Hackschnitzel wird dem Boden zeitweise viel Stickstoff entzogen – Wir empfehlen daher bei diesen Mulchmaterialien eine Zusatzgabe an Hornspäne mit auszubringen.
- Bei jungen Stauden und Gehözpflanzungen sollte gerade direkt an der Pflanzstelle nur sehr leicht gemulcht werden.
Mit was kann gemulcht werden
- Heu (Polstermaterial aus unserer Pflanzenlieferung)
- unbedruckter Pappkarton (ohne Klebeband)
- Stroh (nur bei Erdbeeren)
- Rindenmulch, besser Rindenkompost
- Hackschnitzel (nur bedingt – aufgrund Pilzinfektion)
- abgelagerter Kompost
- abgelagerter Mist (z.B. Pferdemist, Hühnermist)
- Grasschnitt (maximal 3 cm dick)
- mit gejäteten Wildkräutern
- speziell Beinwellblätter für die Bodenvitalität
- Brennessel-Ruten im Naturgarten
- Gründüngung und dessen Biomaterial
- Gemüseabfälle
- mit klein geschnittenen/gehäckselten dünnen Ästen und Zweigen
- Chinaschilf oder andere Gräser ohne Blüte geschnitten oder gehäckselt
Auch mit anorganischen Material (Steine, Kies, Schotter, Splitt) kann gemulcht werden. Diese Mulchschicht dient aber weniger der Bodenverbesserung sondern mehr als Verdunstungsschutz. Meist wird ein Kiesbeet aber aus optischen Gründen angelegt. Beim Mulchen mit Steinen empfehlen wir Ihnen ein nicht verrottbares Mulchvlies einzubauen damit sich die Erde nicht mit den Steinen mischt.
Wie wird im Garten gemulcht
- Nach der Pflanzung muss die zu mulchende Fläche unkrautfrei sein und leicht aufgelockert werden
- Eventuell Mulchvlies auslegen und mit Erdnägeln befestigen
- Danach einfach das vorhandene Mulchmaterial in einer Schicht von 5 bis 10 cm auf der Fläche verteilen (Achtung: bei Rasenschnitt die Schicht unbedingt nur maximal 3 cm stark ausbringen).
- Wichtig beim Verteilen ist, das Sie etwas Abstand zur Kulturpflanze lassen, bzw. dort nur einen dünne Mulchschicht auftragen.
Konkrete Mulch-Empfehlungen für die jeweilige Kultur
Erdbeerbeet | Stroh – Zusätzlicher Vorteil: Früchte liegen sauber |
Gemüsegarten und Hochbeet | Beinwellblätter, Brennesselblätter, Wildkräutern, Kompost, Gemüseabfälle, Heu, Gründungung |
Obstgarten | Kompost, Rindenkompost, Grasschnitt, gehäckseltem Chinaschilf, Heu, Wildkräutern, Beinwellblätter |
Heidelbeeren, Cranberrys, Preiselbeeren | Walnussblätter, Eichenblätter (wirken sauer auf den Boden) |
Staudenpflanzungen | Rindenmulch, Rindenkompost, gehäckseltem Chinaschilf, Kompost |
Gehölzpflanzungen | Rindenmulch, Rindenkompost, gehäckseltem Chinaschilf, Kompost, Heu, Grasschnitt |
Baumscheiben | Rindenmulch, Rindenkompost, Grasschnitt, Heu |
Im Steingarten | Steine, Kies, Schotter, Splitt (zusammen mit einem nicht verottbaren Mulchvlies) |