Stauden pflanzen: So geht es richtig  

Mit Köpfchen gepflanzt, zaubern Staudenbeete herrliche Farbkleckse in den Garten. Was es zu beachten gilt, damit die Gewächse prächtig gedeihen, verraten wir Ihnen hier. Inklusive einfacher Schritt-für-Schritt-Anleitung zum sofort Loslegen! 

Das ist die beste Zeit, um Stauden zu pflanzen 

Fast immer erweist sich der Herbst als optimale Zeit, Ihre Stauden ins Beet zu setzen. Denn: Zwischen September und November gepflanzt, verwurzeln sie sich aufgrund des geringen Längenwachstums besser – bis zum Frühjahr haben sie sich eingelebt und schießen mit den ersten kräftigen Sonnenstrahlen aus dem Boden. 

Trotzdem gibt es bei dem perfekten Zeitpunkt auch Ausnahmen. Stauden, die im Herbst blühen oder sensibel auf Nässe bzw. Frost reagieren (zum Beispiel Türkenmohne und Herbstanemone) sollten Sie lieber von März bis Mai in die Erde bringen. 

Wichtig: Letztendlich können Sie winterharte Container-Stauden das ganze Jahr pflanzen – im Frühjahr und Sommer jedoch auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. 

Unbedingt die richtigen Pflanzen auswählen! 

Passen Staude und Standort nicht zusammen, entwickelt sich Ihre Pflanze schlecht. Vielleicht geht sie sogar ein oder es siedeln sich Schädlinge an – erfüllen Sie deswegen die Bedürfnisse der Staude (Licht, Boden, Nährstoffe). 

Heißt: Vor dem Kauf unbedingt prüfen, ob die Bedingungen des Beetes mit den gewünschten Stauden zusammenpassen. Sollte dies nicht der Fall sein, entscheiden Sie sich lieber für andere Gewächse. Welche Ansprüche die Pflanzen stellen, können Sie unseren Produktbeschreibungen entnehmen. 

Besonders wichtig ist hier die Intensität des Lichteinfalls – anders als die Bodenbeschaffenheit, lässt sich diese meistens nicht verändern. Hier ein paar Inspirationen, welche Stauden in Ihrem Garten gedeihen könnten: 

Schön für den Halbschatten – Sterndolde

Halbschatten

– Fingerhut
– Eisenhut
– Silberkerze
– Wiesenraute
– Waldmeister
– Bergenie
– Frauenmantel
– Sterndolde 

Lichtpunkte im Schatten – Funkien

Schatten

– Elfenblume
– Farne
– Christrose
– Günsel
– Funkie
– Segge
– Prachtspiere

Trockenheitsverträglich in der Sonne – Steingarten Ehrenpreis

Sonne 

– Lavendel
– Ysop
– Ehrenpreis
– Storchschnabel
– Thymian
– Fingerkraut
– Sonnenhut 

Mit Pflanzplan entstehen die schönsten Staudenbeete 

Wer vor der Pflanzung überlegt, welche Staude wohin kommt, wird mit einem wahren Blickfang belohnt. Zeichnen Sie dafür gerne eine Skizze Ihres Beetes. Alternativ können Sie die Gewächse zunächst im Topf auf dem Beet anordnen und pflanzen, wenn Sie mit der Reihenfolge zufrieden sind – die Planung mit Stift und Zettel erweist sich meistens jedoch als einfacher. 

Im ersten Schritt gilt es, die Leitstauden auszuwählen: Gewächse mit hohem Wuchs und üppiger Blüte (zum Beispiel Schafgabe, Silberkerzen, Sonnenbraut, Pfeifengras oder Fackellilien).

In den Hintergrund setzen Sie Frühlings- und Vorsommerblüher. Die Lücken wiederum lassen sich mit Begleitstauden füllen – Frauenmantel, Prachtkerzen, Edelrauten oder anderen Pflanzen, die Ihnen gefallen. 

Für ein ansprechendes Ergebnis kleinere Stauden vorne ins Beet setzen, Größere nach hinten rücken und die Formen sanft ineinander übergehen lassen. Tipp: Verschiedene Sorten einer Art zaubern einen ruhigen Blickfang in den Garten.

Zwischen die Leitstauden unbedingt weitere Gewächse in Gruppen pflanzen – am besten in ungerader Zahl und immer so, dass die Pflanzen einen Teppich bilden. Wie viele Exemplare es pro Quadratmeter braucht, entnehmen Sie unseren Produktbeschreibungen. 

Wie Sie den Boden vorbereiten – für gesunde & langlebige Stauden 

Mittlerweile wissen Sie, welche Stauden Sie pflanzen möchten und auch, wohin welches Exemplar kommt – Zeit, den Boden vorzubereiten! 

Lockern Sie die Erde zunächst gründlich auf, zum Beispiel mit einer Grabegabel. Begegnen Ihnen währenddessen Wurzelunkräuter, entfernen Sie diese und zwar möglichst komplett. So verhindern Sie, dass Ihre Stauden um Nährstoffe und Wasser konkurrieren müssen. Auch große Steine sollten Sie vorerst beiseitelegen um diese evtl. an passender Stelle wieder im Beet zu integrieren.

Damit sich die Wurzeln prächtig entwickeln, gerne den Boden mit Kompost oder Bodenaktivator verbessern – pro Quadratmeter 20 bis 30 Liter durch gleichmäßiges Hin- und Herharken einarbeiten. Torf ist für diesen Zweck übrigens nicht geeignet, weil er schnell verrottet und deswegen den Humusgehalt nur kurzfristig erhöht. 

Sollten Ihre Stauden spezielle Bodenansprüche haben, können Sie die Erde bis zu einem gewissen Grad anpassen – bevorzugen Sie jedoch immer Pflanzen, die sich bei den herrschenden Verhältnissen wohlfühlen. 

Neigt das Beet beispielsweise zu Staunässe, möchten Sie aber unbedingt Gewächse pflanzen, die hier sensibel reagieren, können Sie eine Drainageschicht ausbringen. Benötigen die Stauden hingegen einen alkalischeren Boden als der pH-Wert momentan hergibt, lässt sich dieser durch Kalkbeimengungen verrücken. Bitte mit Fingerspitzengefühl und Bodenanalysen! 

Staudenbeet anlegen: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung

Sind Pflanzplan und Boden vorbereitet, geht es an die eigentliche Arbeit – wie Sie Ihre Stauden richtig ins Beet setzen und die ersten Wochen optimal pflegen, zeigt Ihnen diese kurze Anleitung. 

  • 1. Stauden wässern 

Bereiten Sie einen Eimer mit Wasser vor und tauchen Sie den Topf der Stauden nacheinander unter. Erst hervorholen, wenn keine Luftblasen mehr hervorsprudeln. Ordentlich gewässert, lassen sich die Pflanzen später einfacher aus dem Topf heben. 

  • 2. Pflanzen platzieren 

Schnappen Sie sich Ihren Pflanzplan und stellen Sie alle Stauden wie vorgesehen auf den Boden (im Topf). Bei Bedarf – etwa, um Abstände und Maßstäbe korrekt umzusetzen – können Sie zunächst ein Raster aus Kreidestreifen auf das Beet zeichnen.

  • 3. Pflanzlöcher ausheben 

Stehen alle Pflanzen am richtigen Ort, heben Sie nach und nach Pflanzlöcher aus. Diese sollte etwas tiefer als der Topf sein. Faustregel: Die Oberkante des Wurzelballens nach dem Einsetzen mit maximal einem Zentimeter Erde bedecken. 

  • 4. Stauden einsetzen

Den Topf vorsichtig entfernen. Sollte sich dieser nur schlecht lösen, drücken Sie ihn an den Seiten ein und schieben Sie die rausragenden Wurzeln sanft durch die Löcher. Zur Not den Topf mit einer Schere öffnen. Jetzt platzieren Sie Ihre Stauden mittig der Pflanzlöcher. Füllen Sie diese und klopfen Sie die Erde leicht fest. 

  • 5. Angießen 

Damit die Wurzeln schon bald ins Erdreich ragen, das Angießen nicht vergessen! Schlauch oder Gießkanne nahe des Wurzelballens ansetzen und ordentlich Wasser hervorsprudeln lassen – den Boden etwa 20 Zentimeter tief durchfeuchten (dafür braucht es ca. 2 bis 3 Liter pro Pflanze). 

Sollte die Erde absacken (die obere Schicht setzt sich oft erst durch das Angießen), gerne auffüllen. 

  • 6. Richtig pflegen 

Gerade in den ersten Wochen nach der Pflanzung benötigen Ihre Stauden mehr Aufmerksamkeit. Ziehen Sie sprießende Unkräuter sofort aus der Erde – haben Löwenzahn, Disteln und Co sich einmal entwickelt, stören sie die jungen Wurzeln. Frühzeitig gezupft, lassen sich Unkräuter außerdem vollständig entfernen. 

Behalten Sie die Wassergabe im Blick und gießen Sie bedarfsorientiert. Heißt: Nach regelmäßigem Niederschlag weniger Wasser verabreichen als an einem heißen Tag. Die Erde sollte nicht austrocknen. Direkt an den Wurzeln gießen und zwar am besten gegen Vormittag; die pralle Mittagshitze lieber vermeiden.

Übrigens: Sobald die Stauden heranwachsen und sich die Lücken zwischen den Pflanzen schließen, entfällt das Unkrautjäten – unerwünschte Wildkräuter können unter den Teppichen kaum sprießen. 

Ein Artikel von Gärtnermeisterin Brigitte

Brigitte setzt beim Gärtnern auf Nachhaltigkeit und Köpfchen, um der Natur so noch ein Stück näher zu kommen. Sie hegt als Gärtnermeisterin eine große Leidenschaft für Farne, Gräser und Stauden. Pflanzungen in Hochbeeten und Gewächshäusern gehören ebenfalls zu ihrem Fachgebiet.