Nützlinge fördern – damit die Chemie draußen bleiben kann
Bei Schädlingen im Garten sofort die Chemiekeule anzuwenden, ist selten der ideale Weg. Zu groß sind die Schäden für die Umwelt, und nicht selten kommen damit nur neue Folgeprobleme auf einen zu. Von chemischen Rückständen auf der Ernte ganz zu schweigen.
Eine natürliche und völlig unchemische Möglichkeit, Schädlinge nicht nur zu bekämpfen, sondern ihnen auch aktiv vorzubeugen, ist, die natürlichen Fressfeinde der Schädlinge im Hausgarten anzusiedeln und zu fördern.
Gegen Blattläuse können beispielsweise Marienkäfer oder Florfliegen Wunder wirken. Gerade Marienkäfer würde man mit Chemie nur vertreiben und damit diese natürlichen Verbündeten im Kampf gegen das Ungeziefer auch noch schädigen. Um sie zu fördern, sollte man ihnen stattdessen trockene Laubhaufen zur Verfügung stellen, in denen sie bis Ende März überwintern können, ehe sie sich dann mit neuer Energie auf die Blattläuse stürzen. Laubhaufen bieten zudem ebenso wie Totholzreste einen Unterschlupf für den Laufkäfer, einen wahren Alleskönner der Schädlingsbekämpfung: Vor ihm sind Asseln und Raupen ebenso wenig sicher wie Tipulalarven und Kartoffelkäfer.
Größere, beispielsweise mit Steinen in Form gebrachte Totholzhaufen können auch weiteren Nützlingen wie etwa dem Igel als Unterschlupf dienen.
Zudem bieten Hecken einen idealen Lebensraum für zahlreiche Nützlinge wie Bienen, Wespen oder Vögel. Ein Vogel- oder Nützlingshaus im Garten angebracht hift den Tieren einen Unterschlupf zu finden und schon ein Stück morsches Holz reicht aus, um Schwebfliegen einen Rückzugsort zu bieten.
Festhalten lässt sich also, dass schon mit einfachen Hilfsmitteln die Nützlinge im Garten dauerhaft gefördert werden können. Das A und O ist dabei stets, ihnen Rückzugs- und Winterschlaforte sowie Nistplätze zu bieten. Wer einen adretten englischen Garten vorzuweisen hat, kann vielleicht kurzfristig einen Schönheitswettbewerb mit ihm gewinnen, auf Dauer zahlt sich jedoch mehr aus, altes Laub und Holz für Nützlinge zur Verfügung zu stellen und auch dem Maulwurf seinen Freiraum zu lassen.
Zudem sollte man die chemische Keule konsequent meiden – denn die macht keinen Unterschied zwischen Schädlingen und Nützlingen. Nur können sich Schädlinge meist schneller erholen und wieder ansiedeln als Nützlinge, womit das Problem wieder von vorne anfängt.