Mulchen – Vorteile und Besonderheiten
Der Sommer dieses Jahr hat alle Grillmeister und Cabriofahrer begeistert – So viel Sonnenschein!
Doch unsere Gärten haben ganz schön gelitten. Entweder waren die Gartenbesitzer schon früh, oder manchmal auch sehr spät, am Tag unterwegs und haben mit viel gießen versucht Ihre Lieblinge zu retten. Oder man hat der Natur freien Lauf gelassen und dafür aber einige Leichen im Herbst ausgegraben.
Es gab aber auch Gärten, die diesen Stresstest besser überstanden haben. In diesen Gärten waren die Blumenbeete meist gemulcht. Es hat drei große Vorteile, dass die Pflanzen gemulcht werden. Man sollte aber auch einige Regeln beachten.
Wir erklären Ihnen worauf zu achten ist.
- Vorteil:
Die Mulchschicht puffert große Temperaturunterschiede zwischen Boden und Luft. Dies können Sie sehr schön am Morgen nach einer Frostnacht, beobachten. Die offene Erde ist bereits leicht angefroren, während unter der Mulchschicht der Boden noch warm und zugänglich ist. Dies ist gerade bei Neupflanzungen im Herbst ein großer Vorteil. - Vorteil:
Gerade in diesem Jahr ein großer Vorteil! Es wird die Verdunstung gemindert. Bei großer Hitze, Wind und langer Trockenheit wird unter der Mulchschicht das Wasser gut gehalten. Der Wind streicht darüber hinweg und die Sonne kann den Boden gar nicht erreichen. - Vorteil:
Zudem wird die Verdichtung des Bodens verringert. Haben Sie schon mal beobachtet, wenn ein Regentropfen in Zeitlupe auf die Erde trifft. Es ist meist mit einer großen Wucht, so dass die feinen Erdkrümel sich schnell verdichten. Vor allem bei lehmigen Böden, kann es dann sehr schwer werden mit einer Pflanzschaufel oder Spaten in den Boden zu kommen. Dies wird durch eine Mulchschicht verhindert.
Aber auch wenn eine Mulchschicht so gut für Pflanzen und Boden ist, sollte man ein paar Besonderheiten beachten.
Eine Besonderheit lässt sich z.B. mit dem natürlichen Standort der Pflanzen, gut erklären. Organisches Mulchmaterial, wie Laub, Rindenhäcksel oder Grasschnitt wird von den Bodenlebenwesen langsam zersetzt und in Humus umgewandelt.
Doch es gibt Stauden oder Blumen, die keinen humosen Boden mögen. Ihre Vorlieben liegen bei steinigen, mineralischen und durchlässigen Böden. So führt dieser gut gemeinte Rat mit organischen Mulchmaterial dazu, dass diese Pflanzen spätesten über den Winter hinweg verfaulen. Hier wäre eine Mulchschicht mit Kiesel oder Lavagestein gut geeignet. Denn auch trockenliebende Pflanzen freuen sich über eine wärmende Mulchschicht im Winter.
-> Unser Tipp: Die Mulchschicht nicht zu nah an den Stauden ausbringen, sonst schaffen die jungen Pflanzen es im Frühjahr nicht, durch die Mulchschicht neu auszutreiben.
Es gibt aber auch die Pflanzen und Gehölze die einen humosen, waldähnlichen Boden lieben. Dann ist eine Mulchdecke mit organischem Material, optimal.
Aber was gibt es hier zu beachten! Da dieses Mulchmaterial langsam von Bakterien zersetzt wird, wird dabei der Stichstoff im Boden gebunden und ist somit nicht für die Blumen verfügbar. Sie sollten also vor dem ausbringen des Mulchmaterials einen Stickstoffdünger einsetzen.
Außer beim Rasenschnitt! Dieser wirkt nämlich wie ein guter Stickstoffdünger. Also, wenn Rasenschnitt, ihre Wahl ist, dann lieber etwas dünner auftragen und nicht zu häufig verwenden.
Der Hauptgrund für eine Mulchschicht ist meist, dass das Unkraut unterdrückt wird. Da ist es besonders wichtig die Zwischenräume zwischen den Pflanzen gut abzudecken. Den ein bisschen freier Boden, wird sofort von anfliegenden Unkräutern genutzt, um sich dort zu verbreiten.
Somit kann die Mulchschicht neues Unkraut verringern, was sie aber nicht kann ist vorhandene Bodenunkräuter unterdrücken. Das heißt eine ordentlich Bodenvorbereitung, mit entfernen von Wurzelunkräuter wie Quecke oder Winde, ist hier unumgänglich.
Fazit – mehr mulchen im Garten, spart Wasser und hilft Ihnen beim genießen Ihres Gartens!
