Echter Salbei – Arzneipflanze 2023

Aufgrund der „reichhaltigen Nutzung und dem großen Forschungspotenzial“ wählte der interdisziplinäre Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde den Echten Salbei zur Arzneipflanze des Jahres 2023!

Ursprung des Echten Salbei

Der Echte Salbei stammt aus dem Mittelmeerraum und Nordafrika. Vermutlich wurde er schon von den Römern unter dem Namen Salvia nach Mitteleuropa gebracht. Salvia leitet sich vom lateinischen „salvus“ ab und bedeutet „gesund, heilen“. Die stark aromatische Pflanze wächst als mediterraner Halbstrauch mit graugrünen, samtig behaarten, elliptischen Blättern. Er mag bekanntlich warme, trockene und durchlässige Standorte und schmückt sich von Juni bis Juli mit violettblauen Lippenblüten.

Verwendung vom Echten Salbei

Salbei – Tee

Im Handel wird der Echte Salbei (botanisch Salvia officinalis) vor allem als Würzkraut beworben. Die getrockneten oder frischen Blätter sind zum Würzen in der mediterranen Küche beliebt. Die bekanntesten Gerichte sind sicherlich Saltimbocca oder Spaghetti mit Salbeibutter. Aber auch zu anderen Fisch- und Fleischgerichten, Suppen, Pasta oder Eintöpfen passt das würzig herbe Kraut wunderbar. Deftige Speisen sollen mit Salbei bekömmlicher und verdaulicher werden.

Welche Inhaltstoffe hat der Echte Salbei?

Der Echte Salbei enthält wichtige Inhaltsstoffe wie ätherische Öle, Bitterstoffe, Gerbstoffe und Flavonoide. Schon Hippokrates und die bekannte Hildegard von Bingen schätzten das Heilkraut und wußten um dessen entzündungshemmende, krampflösende und antiseptische Wirkung. Das Gurgeln von Salbei-Tee war bereits im Mittelalter ein bewährtes Mittel bei Hals- und Rachenschmerzen, Erkältungen und Zahnfleischbluten. Schweißausbrüche und Mundgeruch kann vermindert werden und auch bei Entzündungen im Magen-Darmbereich soll Linderung eintreten. Die innerliche Einnahme von Salbei sollte immer nur über einen kurzen Zeitraum erfolgen. Das ätherische Öl der Pflanze enthält Thujon, ein Nervengift, dass bei übermäßigen und dauernden Gebrauch schädlich sein kann. Doch unseren gesunden Halsweh-Tee können wir über einige Tage weiterhin unbedenklich trinken. In der Schwangerschaft sollte man auf Salbei jedoch lieber verzichten. Ausserdem wissen wir aus eigener Erfahrung, dass Salbei-Tee beim Abstillen hilft und den Rückgang der Milch bewirkt.

Gibt es verschiedene Sorten vom Echten Salbei?

Vom Echten Salbei gibt es mittlerweile einige Sorten, die sich ebenso als Küchen- und Heilkraut eignen. Die Sorte ‚Berggarten‘ zeichnet sich durch große, rundliche Blätter und einem kompakten Wuchs aus. Salvia officinalis ‚Icterina‚, ‚Purpurascens‚ und ‚Tricolor‘ sind buntlaubige Sorten, die mit ihrem panaschierten Laub sehr dekorativ wirken. Sie benötigen allerdings etwas Winterschutz.

Salbei ‚Icterine‘


Die Gattung Salbei besteht aus vielen weiteren Arten. Diese finden vor allem als blühende Beetstaude Verwendung und sind sehr wertvolle Insekten- und Bienenweiden und Schmetterlingsmagnete. Steppen-Salbei und Wiesensalbei blühen meist zweimal im Jahr. Ein bodennaher Rückschnitt der verblühten Stängel fördert einen gesunden Neuaustrieb und belohnt mit einer Nachblüte im August-September. Der Gold-Apfel-Salbei und Pfeffersalbei sind nur bedingt winterhart und sehr schöne Kübelpflanzen, die mit ihrem aromatischen Laub begeistern. Als sehr trockenheitsverträglich und blühfreudig hat sich der Quirlblütige Salbei erwiesen.

 

 

 

Ein Artikel von Gärtner Christoph

Für Christoph ist Gartenarbeit wie Kochen: je mehr Zeit man sich nimmt, desto mehr Spaß macht es! Als Gärtner widmet er sich bevorzugt dem Landschaftsbau und der natürlichen Gartengestaltung. Dementsprechend gut kennt er sich auch mit Baumschulartikeln und jeglichem Gartenbedarf aus.