Bienenpflanzen: Diesen 11 Stauden und Gehölzen kann keine Biene widerstehen

Je lauter es summt und brummt, desto besser – viele Gärtner freuen sich über einen regen Besuch von Hummeln und Co. Wenn auch Sie dazugehören, sollten Sie jetzt weiterlesen. Denn: Hier verraten wir 11 Bienenpflanzen, die Ihre Beete, die Terrasse oder den Balkon in ein Naturparadies verwandeln und unsere heimische Artenvielfalt wirklich fördern. 

1. Lavendel

Duftet nicht nur für Menschen herrlich: Reich an Nektar, wird Lavendel von verschiedensten Bienenarten besonders gerne angeflogen – egal, für welche Sorte Sie sich entscheiden, zwischen Juni und August verwandelt sich diese Pflanze in einen Insektenmagneten. 

Tipp: Knospen nach dem Verblühen ernten, trocknen und in Duftkissen füllen – zwischen T-Shirts und Pullis gesteckt, verhindern sie Mottenbefall und schlechte Gerüche. 

2. Kräuter

Bienen lieben Wildkräuter. Einmal eingepflanzt, werden Rosmarin, Thymian, Oregano, Zitronenmelisse und Salbei den ganzen Tag umschwirrt. Auch hervorragend für Wohnungen ohne Garten oder Balkon geeignet: Einen breiten Blumenkasten auf der Fensterbank (je sonniger, desto besser!) montieren, fertig. 

Katzenminze

3. Katzenminze

Honigbienen, Hummeln, Schwebfliegen oder Taubenschwänzchen – sie alle (und mehr!) können dem herben Duft der Katzenminze kaum widerstehen. Eine tolle und bemerkenswert anspruchslose Pflanze für den Kübel. 

Achtung: Im Garten ausgesetzt, kann sie sich ungehemmt verbreiten. Wem das gefällt, tut unseren Insekten einen großen Gefallen. Denn kaum eine andere Bienenpflanze liefert beinahe über das ganze Jahr (von März bis Frostanfang) hinweg Pollen und Nektar. 

4. Ysop

Ein eher unbekanntes Küchenkraut: Ysop, auch Bienenkraut genannt. Im Sommer locken seine herrlichen violetten Blüten hunderte Insekten wie Wildbienen oder Schmetterlinge an – und verwöhnen das menschliche Auge. 

Für den Balkon geeignet, gönnen Sie dem Ysop hier aber einen großen Kübel. Wer die Pflanze ins Beet setzt, darf sich über einen schönen Nebeneffekt freuen: Sie vertreibt so manchen Schädling (zum Beispiel Kohlweißlinge). Ihre aromatischen Blätter wiederum harmonieren mit deftiger Kost und Süßspeisen. Reich an ätherischen Ölen, sollen sie zudem Verdauungsbeschwerden lindern. 

5. Rotklee 

Was so mancher Hobbygärtner verzweifelt aus dem Rasen zupft, gilt unter Bienen als wahrer Schmaus. Wir finden: Rotklee hat seinen Ruf als Unkraut wirklich nicht verdient! Wiesen schmückt er mit seinen kugeligen Blüten und im Beet gepflanzt, reichert er den Boden mit Stickstoff an. Als Bienenpflanze bestens auch für Balkone und Fensterbänke geeignet. 

6. Steinkraut

Steinkraut bildet herrliche gelbe Blütenteppiche und fühlt sich an sonnigen Standorten besonders wohl. Mit Vorliebe gedeiht es dort, wo andere Pflanzen eingehen: auf Trockenmauern, in Felsspalten, Treppennischen und in den Fugen von Trittplatten – eine tolle Wahl für die Terrasse! 

Wer mag, kann Steinkraut ebenfalls einen Platz im Kübel oder Beet anbieten. Ab dem zweiten Standort wuchert es jedoch gerne über jegliche Ränder hinweg und sollte dann ggf. zurückgeschnitten werden. Anspruchslos und robust, nur der Platz muss stimmen: Es verträgt weder Schatten oder Halbschatten, noch Staunässe. 

7. Apfelbäume 

Köstliche Ernten und herrliche Blüten – es gibt viele gute Gründe, Ihren Garten um einen Apfelbaum zu bereichern. Wem das nicht genügt, der sollte jetzt weiterlesen: Kaum ein anderes Gehölz ist derart reich an Nektar und Pollen und trägt entsprechend zur heimischen Artenvielfalt bei. Darüber hinaus erhöht die Bienenbestäubung…

  • den Ernteertrag
  • Gewicht und Größe der Früchte
  • den Zuckergehalt 

Mancherorts schließen sich Obstbauern und Imker deswegen sogar zusammen. Allerdings locken Apfelbäume nicht nur Honigbienen an, sondern auch ihre wilden Verwandten (zum Beispiel die gehörnte Mauer- oder kleine Sandbiene). 

Tipp: Bieten Sie in der Nähe von Apfelbäumen ein Wildbienenhotel an. Mit etwas Glück ziehen dort schon bald ein paar geflügelte Helfer ein – und verbessern die Erntequalität Ihrer Obst- und Gemüsepflanzen. 

8. Süßkirsche

Kirschblüte

Im Frühjahr lockt ihre Blütenpracht unzählige Insekten an, ihre Früchte wiederum sind ein willkommener Schmaus für Vögel – hier brummt und zwitschert es beinahe rund um die Uhr. Wer sich etwas Zeit nimmt, kann in der Baumkrone mindestens zweiundzwanzig Bienen- und Hummelarten entdecken. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Gehörnte Mauerbiene
  • Gewöhnliche Zwergsandbiene
  • Glänzende Düster-Sandbiene
  • Baumhummel
  • Wald-Kuckuckshummel 

Sie träumen von Ihrem eigenen Kirschbaum – haben aber keinen Garten? Mit etwas Geduld können Sie bald trotzdem die ersten süßen Früchte naschen: Bereichern Sie Ihre Terrasse oder den Balkon einfach mit einem Säulenobst-Kirschbaum. 

Wichtig: Die meisten Süßkirschen sind selbststeril und benötigen eine Befruchtersorte, ansonsten ist mit keiner Ernte zu rechnen. 

9. Katzenweide

Hervorragend für kleine Gärten oder die Terrasse geeignet: Hängende Katzenweiden fühlen sich sogar in Kübeln wohl und sind definitiv ein Hingucker – ihre unzähligen flauschig-weichen Blüten machen sie zu einem der beliebtesten Zierstämmchen. Und zwar auch unter unseren geflügelten Freunden: Obwohl diese Pflanze nur im März und April blüht, können Sie in dieser Zeit etliche Wildbienenarten beobachten. 

10. Brombeeren & Himbeeren 

Überaus reich an Zucker, gehört der Nektar von Brom- und Himbeeren zu den Lieblingsspeisen unserer Bienen: Bei einer Untersuchung fanden Forscher zwanzig verschiedene Arten auf den Blüten. Robust und unkompliziert, fühlen sich die Sträucher in beinahe jedem Garten wohl. 

Einige Brombeersorten (zum Beispiel „Navaho“) lassen sich sogar auf dem Balkon oder der Terrasse anbauen – Voraussetzung ist lediglich ein großer Kübel (mindestens 30 bis 40 Liter Volumen). Wichtig: Im Beet vermehren sich Brombeeren rasant, bilden tiefe Wurzeln und (ohne Rückschnitt) große Pflanzenkissen. 

Himbeeren gedeihen unabhängig von der Sorte fast immer gut im Kübel. Wer sichergehen möchte, sollte zu einer Zwerghimbeere greifen. 

11. Kornelkirsche 

Schon Anfang März bildet die Kornelkirsche eine herrliche gelbe Blütenpracht aus, in der es bald summt und brummt. Im Herbst wiederum erscheinen kräftig rote (und meist sehr saure) Früchte, an denen sich allerlei Vögel erfreuen, die aber auch für den Menschen essbar sind – eine tolle Wahl, wenn Ihr Garten genug Platz bietet und Sie die heimische Artenvielfalt fördern möchten. 

Lavendel

Denn: Viele Wildbienenarten schwirren bereits bei Temperaturen von 10 Grad durch die Lüfte, immer auf der Suche nach Pollen und Nektar – die in vielen Gärten erst zwischen April und Mai vermehrt zur Verfügung stehen. 

Ein Artikel von Gärtnermeisterin Brigitte

Brigitte setzt beim Gärtnern auf Nachhaltigkeit und Köpfchen, um der Natur so noch ein Stück näher zu kommen. Sie hegt als Gärtnermeisterin eine große Leidenschaft für Farne, Gräser und Stauden. Pflanzungen in Hochbeeten und Gewächshäusern gehören ebenfalls zu ihrem Fachgebiet.